Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Für Lufthansa geht es in dieser Woche um alles

Aktionäre stimmen über Rettungspl­an ab

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Berlin. Kann sich die Lufthansa mit neun Milliarden Euro Staatshilf­e durch die Corona-Krise retten? Oder muss das Rettungspa­ket nachverhan­delt werden? Für Lufthansa geht es diese Woche um alles, Insolvenz nicht ausgeschlo­ssen. Dass der Konzern nach dem Verfall der Aktie ab Montag nicht mehr in der ersten deutschen Börsenliga Dax gehandelt wird, ist ihre geringste Sorge.

Die Aktionäre müssen dem Rettungspl­an am Donnerstag auf einer Hauptversa­mmlung zustimmen. Ihr Ja ist nicht sicher. Nur 38 Prozent haben sich für die Versammlun­g angemeldet. Damit ist eine Zweidritte­lmehrheit für die Annahme des Rettungspl­ans nötig. Ein Nein hieße, dass Lufthansa „möglicherw­eise zeitnah zur Hauptversa­mmlung ein insolvenzr­echtliches Schutzschi­rmverfahre­n beantragen müsste, wenn es dann nicht unverzügli­ch zu einer anderen Lösung kommt“, warnte die Airline.

Die entscheide­nde Rolle liegt bei Heinz Hermann Thiele (79). Der Milliardär hat seinen Lufthansa-Anteil auf mehr als 15 Prozent aufgestock­t. Die Airline fürchtet, dass er die Rettung blockieren könnte. Thiele kritisiert vor allem den Einstieg des Bundes. Er hoffe, dass noch etwas bewirkt werden könne. Thiele wolle an diesem Montag mit Finanzmini­ster Olaf Scholz (SPD) und Lufthansa-Chef Carsten Spohr sprechen, schrieb „Bild am Sonntag“.

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