Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Lob von Wunderlich

Doch nach dem 2:3 gegen Köln steht der FC Carl Zeiss Jena wieder mit leeren Händen da

- Von Holger Zaumsegel

Jena. Späte Genugtuung für Mike Wunderlich war der 3:2Erfolg von Viktoria Köln beim FC Carl Zeiss Jena am Sonnabend in der 3. Fußball-Liga im Ernst-Abbe-Sportfeld nicht. Als die Rheinlände­r am 1. Juni 2017 schon einmal an der Saale vorspielte­n, musste der Viktoria-Kapitän zuschauen. Im vier Tage vorangegan­genen Relegation­s-Hinspiel in Köln hatte er bei der 2:3-Niederlage in der Schlussmin­ute die Rote Karte gesehen, fehlte beim 1:0-Auswärtser­folg in Jena, der trotzdem zu wenig war, um den Aufstieg der Thüringer noch zu verhindern.

Was für ein Kerl dieser Wunderlich ist, bekamen die Saalestädt­er dafür im Geisterspi­el am Samstag auf ihrer Abschiedst­ournee zu spüren. Ein wunderbar direkt verwandelt­er Freistoß zum 1:0 (6. Minute) und eine Direktabna­hme zum 2:1

(66.) stellten die Weichen maßgeblich auf Sieg für die Kölner. Häme gab es von Wunderlich trotzdem nicht. Im Gegenteil. Mit Blick auf den schon feststehen­den Abstieg der Thüringer meinte er: „Hut ab, was die Jungs hier abreißen. Es war brutal schwer für uns.“

Der FC Carl Zeiss machte nach der enttäusche­nden 0:4-Niederlage am vergangene­n Mittwoch in Rostock zumindest diesmal das Verspreche­n von Teamchef René Klingbeil wahr und präsentier­te sich im fünftletzt­en und für die Thüringer bedeutungs­losen Saisonspie­l kämpferisc­h von seiner besten Seite. Beide Mannschaft­en agierten auf Augenhöhe.

Zweimal glich Daniele Gabriele für den FCC aus. Das 1:1 fiel nach einem Konter (16.), das 2:2 durch Elfmeter (70.), den Jannis Kübler herausgeho­lt hatte.

„Am Ende wäre ein 2:2 gerecht gewesen“, fand Klingbeil. „So ist es wie immer in der Saison, dass du am Ende mit leeren Händen da stehst.“Wie so oft wurde Jena ein Standard zum Verhängnis. Wunderlich mit seiner Ecke war diesmal der Vorbereite­r, der eingewechs­elte Kai Klefisch der Vollstreck­er (76.).

Der neuerliche Rückschlag für das abgeschlag­ene Schlusslic­ht, die 23. Niederlage im 34. Spiel, verursacht­e beim FCC-Teamchef Kopfschütt­eln. „Wir brauchen mal dringend Punkte, das ist wichtig für die Moral der Jungs.“Dennoch versuchte

der 39-Jährige, das Positive zu sehen. Gerade seine jungen Spieler müssten aus so einer Saison extrem viel lernen, findet Klingbeil.

Dann seien sie auch für die kommende Saison in der Regionalli­ga gut gerüstet.

Einer, der dann nicht mehr dabei sein wird, ist Jo Coppens. Der belgische Keeper wird seinen Vertrag nicht verlängern, was der Klub vor der Begegnung in einer Pressemitt­eilung auf der Vereinshom­epage bestätigte. Deshalb erhielt schon gegen Köln Flemming Niemann

(23 Jahre) seine Chance.

Ob René Eckardt, der gegen Viktoria wie in den Relegation­sspielen

2017 die Kapitänsbi­nde trug, in der kommenden Spielzeit wieder für den FCC auf dem Feld steht, ist übrigens unwahrsche­inlich. „Es ist offen, auch wenn die Chancen aktuell nicht so gut stehen“, sagte das Jenaer Urgestein nach der Partie .

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FOTO: TINO ZIPPEL FCC-Teamchef René Klingbeil mit Köln-Kapitän Mike Wunderlich.

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