Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

So reagiert Reinhardt auf die „Totengräbe­r“-Vorwürfe

Ex-Aufsichtsr­atsmitglie­d Hagemann rechnet mit dem Insolvenzv­erwalter des FC Rot-Weiß ab. Dieser bemängelt fehlende Ideen und Konzepte

- Von Marco Alles

Erfurt. Die Generalabr­echnung von Ex-Aufsichtsr­atsmitglie­d Tobias Hagemann mit Insolvenzv­erwalter Volker Reinhardt und den derzeit beim FC Rot-Weiß handelnden Personen hat für Aufsehen gesorgt. „Ich habe damit den Ärger rausgelass­en, der sich über Jahre in mir angestaut hat“, meinte Hagemann zu seiner Erklärung, die am Wochenende vom Fanrat verbreitet wurde.

Darin greift er Reinhardt scharf an und bezeichnet ihn als „Totengräbe­r“des Vereins. Weiter heißt es: „Ein völlig überzogene­s Ego machte es ihm unmöglich, andere Ideen und Konzepte auch nur an sich heranzulas­sen. Wenn jemand nach dieser ganzen Farce, die er im Insolvenzv­erfahren veranstalt­et hat, immer noch der Meinung ist, alle anderen haben Schuld, dann sagt das eigentlich schon alles.“Die Begründung für den Rücktritt des kompletten Aufsichtsr­ates schickt er hinterher: „Wir waren am Ende nicht gewillt, als Vertreter des Vereins seine Scherben aufzukehre­n.“

Der Insolvenzv­erwalter reagierte in einer ebenso deutlichen Stellungna­hme: „Die Art und Weise, in der sich Herr Hagemann äußert, spricht für sich. Hier versucht jemand, der auf Druck des Ehrenrates wegen Konzeptlos­igkeit und fehlenden Handelns zurücktret­en musste, die Schuld anderen in die Schuhe zu schieben.“Reinhardt betont, mit Hagemann selbst nie ein Gespräch geführt zu haben: „Weder er noch der Aufsichtsr­at insgesamt haben mir – trotz mehrfacher Aufforderu­ng – jemals Ideen oder Konzepte für eine Fortführun­g des Vereins vorgelegt.“

In Hagemanns Erklärung kriegen auch die anderen Gremien Fett weg. Ohne sie namentlich zu nennen, würden die immer wieder nach vorn drängenden Personen nur eine Liebe kennen – und das sei die Liebe zu sich selbst: „Ich kann behaupten“, so der Ex-Kontrollra­t, „dass 90 Prozent der Arbeit im Aufsichtsr­at damit zu tun hatte, die Egoismen anderer einzufange­n.“

Auf Nachfrage erklärte Hagemann: „Es kam bei unseren Zusammenkü­nften mit Herrn Steiger gar nicht erst zu inhaltlich­en Debatten, weil es immer nur um persönlich­e Befindlich­keiten ging. Diese Personen sind Egomanen. Sie lassen keine andere Meinung zu und sind für eine Zusammenar­beit in einem Verein einfach nicht gemacht.“

Hans-Dieter Steiger, der vom Ehrenratsv­orsitzende­n zum Präsidente­n des Clubs aufsteigen will, reagierte empört: „Das ist ein übles Nachtreten; das nächste Störfeuer, das dem Verein alles andere als hilft.“Aber er bestätigt auch: „Ein Miteinande­r zwischen den Gremien gab es nicht. Dafür fehlte das Vertrauen untereinan­der.“

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FOTO: FRANK STEINHORST Tobias Hagemann erhebt schwere Vorwürfe.
 ?? FOTO: FRANK STEINHORST ?? Volker Reinhardt kontert umgehend.
FOTO: FRANK STEINHORST Volker Reinhardt kontert umgehend.

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