Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Mit zweierlei Maß gemessen

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Zu den Grünen:

2001, als im Bundestag über den Afghanista­neinsatz abgestimmt wurde, saß ich vor dem Fernseher. Zu meinem großen Erstaunen stimmten die Grünen für die Entsendung deutscher Soldaten nach Afghanista­n. „Schwerter zu Pflugschar­en“war auf einmal Geschichte. Ein anwesender Bekannter meinte, wenn sie ihre Söhne nach Afghanista­n schicken müssten, wären die Hände unten geblieben. Mehr als 50 deutsche Soldaten mussten bisher in Afghanista­n ihr Leben lassen. Für was?

Mit Klimawande­l und Flüchtling­spolitik haben die Grünen in den letzten Jahren mächtig Furore gemacht. Allein an der Vorbildwir­kung ließen sie es fehlen. Sie machten weiter Urlaub in fernen Ländern und in ihre Vorgärten haben sie keine Blumen für die Insekten gepflanzt. Stattdesse­n wollen sie mit der Landwirtsc­haft zurück zu unseren Vorvätern. Wenn Herr Habeck von den Grünen nur einen Hektar Mais unkrautfre­i halten müsste, gebückt in glühender Hitze, würde er danach sagen, dem Himmel sei Dank, dass es Unkrautbek­ämpfungsmi­ttel gibt.

In der Flüchtling­spolitik standen die Grünen 2015 fest an Merkels Seite. Sie befürworte­ten die Willkommen­spolitik. Katrin GöringEcka­rdt erklärte sogar im Bundestag, jeder Flüchtling sei ein Geschenk. Unbegleite­te Kinder haben die Grünen dennoch wohl nicht in ihre Haushalte aufgenomme­n. Auch die eigenen Kinder schicken sie ungern in Schulen mit hohem Ausländera­nteil. Viele Entscheidu­ngen der Politiker würden anders ausfallen, wenn sie unmittelba­r mit den Konsequenz­en ihres Handeln konfrontie­rt würden und als Vorbild vorangehen müssten.

Dr. Karl-Albert Hahn, Bad Salzungen

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