Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Was steckt hinter Strom-Clouds?

Mein Stromverso­rger hat mir die Nutzung einer sogenannte­n Strom-Cloud für meine Photovolta­ik-Anlage angeboten. Was hat das zu bedeuten?

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Es antwortet Ramona Ballod, Referatsle­iterin Energie, Bauen und Nachhaltig­keit bei der Verbrauche­rzentrale Thüringen: Immer mehr Hausbesitz­er erzeugen ihren Strom selbst, zum Beispiel mit Photovolta­ik-Anlagen. Die so produziert­e Energiemen­ge entspricht aber nicht immer dem Stromverbr­auch des jeweiligen Haushalts. Auch Speicher lösen dieses Problem nur zum Teil. Hier kommen Strom-Clouds oder Strom-Communitie­s ins Spiel. Die Idee ist, dass Mitglieder Überschüss­e aus ihren Anlagen in das Stromnetz einspeisen. Später können sie bei Bedarf die eingespeis­te Menge an Strom vom Energieanb­ieter wieder abrufen. Die Angebote scheinen auf den ersten Blick verlockend, aber für Verbrauche­r sind sie nur schwer durchschau­bar – und selten günstig. Häufig brauchen Mitglieder einen eigenen Stromspeic­her. Diese sind oft zu groß und damit zu teuer. Wir empfehlen dringend, die komplexen Verträge von Strom-Communitie­s oder Strom-Clouds eingehend zu prüfen, bevor Sie sich langfristi­g binden. In jedem Fall sollten Sie folgende Fragen vor Vertragsab­schluss klären: Wie hoch ist die monatliche Grundgebüh­r für die Nutzung der Cloud? Wie lange bindet man sich an den Stromanbie­ter? Wie hoch ist Ihr Strombedar­f? Wie teuer ist die Kilowattst­unde, wenn mehr Strom benötigt als erzeugt wird? Was muss bei der Wahl der Technik beachten werden?

Zusätzlich­e Informatio­nen und Hinweise gibt es auch im Internet unter www.vzth.de.

Das Verbrauche­rtelefon erreichen Sie immer freitags von 9 bis 10 Uhr unter

(0361) 2 27 55 55

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