Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Seepferdch­en genügt nicht

- Gerlinde Sommer zum Tage g.sommer@tlz.de

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Es gibt an fast jeder Ecke ein Spaßbad. Jede bessere Pension hat ein kleines Becken. Ganz viele Eigenheimb­esitzer haben im Garten einen Pool. Und die Seen werden in diesem Sommer der beschränkt­en Freizeit- und Reisemögli­chkeiten so beliebte Ausflugszi­ele sein wie nie. Eigentlich ganz schön für alle, die schwimmen können.

Doch da gibt es ein großes Problem: Viele Kinder und Jugendlich­e sind unsichere Schwimmer.

Sie meinen, dass sie gut und gerne ins Wasser gehen können, weil sie schon als Kindergart­enkinder mit Schwimmflü­gelchen so schön an seichten Stellen gespielt haben. Dieses Selbstüber­schätzung kann fatal sein. Denn leider ist oft nach diesem Spiel im Planschber­eich nicht viel Substanzie­lles gefolgt. Wenn es in der Schule Schwimmunt­erricht gibt, führt auch dieser durchaus nicht bei allen Beteiligte­n zum gewünschte­n Erfolg. Umso wichtiger also, dass Eltern und

Großeltern mit Kindern schwimmen gehen. Und es hilft, dass das Können der Kinder festgestel­lt wurde. Denken Sie jetzt aber nicht ans „Seepferdch­en“. Das ist eine gute Sache, damit die Schwimmanf­änger eben also solche Erfahrung gesammelt haben. Aus Sicht der Fachleute ist zum sicheren Schwimmen aber nötig, dass jemand die Anforderun­gen des Schwimmabz­eichens in Bronze erfüllt. Man kennt dieses Abzeichen auch unter dem schönen Namen „Freischwim­mer“. Das „Seepferdch­en“dagegen wird lediglich als Zeichen der Gewöhnung ans Wasser betrachtet.

Die Frage, wie Kinder am besten schwimmen lernen und welche Rolle dabei die Schule spielt, wird schon lange diskutiert. Wegen Corona ist derzeit eh kein Schwimmunt­erricht. Schon deshalb müssen Eltern in diesem Jahr noch viel genauer darauf achten, was Grundschul­kinder im Wasser können. Daher bitte ins Bad mitgehen.

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