Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Seepferdchen genügt nicht
Liebe Leserinnen, liebe Leser!
Es gibt an fast jeder Ecke ein Spaßbad. Jede bessere Pension hat ein kleines Becken. Ganz viele Eigenheimbesitzer haben im Garten einen Pool. Und die Seen werden in diesem Sommer der beschränkten Freizeit- und Reisemöglichkeiten so beliebte Ausflugsziele sein wie nie. Eigentlich ganz schön für alle, die schwimmen können.
Doch da gibt es ein großes Problem: Viele Kinder und Jugendliche sind unsichere Schwimmer.
Sie meinen, dass sie gut und gerne ins Wasser gehen können, weil sie schon als Kindergartenkinder mit Schwimmflügelchen so schön an seichten Stellen gespielt haben. Dieses Selbstüberschätzung kann fatal sein. Denn leider ist oft nach diesem Spiel im Planschbereich nicht viel Substanzielles gefolgt. Wenn es in der Schule Schwimmunterricht gibt, führt auch dieser durchaus nicht bei allen Beteiligten zum gewünschten Erfolg. Umso wichtiger also, dass Eltern und
Großeltern mit Kindern schwimmen gehen. Und es hilft, dass das Können der Kinder festgestellt wurde. Denken Sie jetzt aber nicht ans „Seepferdchen“. Das ist eine gute Sache, damit die Schwimmanfänger eben also solche Erfahrung gesammelt haben. Aus Sicht der Fachleute ist zum sicheren Schwimmen aber nötig, dass jemand die Anforderungen des Schwimmabzeichens in Bronze erfüllt. Man kennt dieses Abzeichen auch unter dem schönen Namen „Freischwimmer“. Das „Seepferdchen“dagegen wird lediglich als Zeichen der Gewöhnung ans Wasser betrachtet.
Die Frage, wie Kinder am besten schwimmen lernen und welche Rolle dabei die Schule spielt, wird schon lange diskutiert. Wegen Corona ist derzeit eh kein Schwimmunterricht. Schon deshalb müssen Eltern in diesem Jahr noch viel genauer darauf achten, was Grundschulkinder im Wasser können. Daher bitte ins Bad mitgehen.
Kontakt: