Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Meerschweinchen können nicht schwitzen
So helfen Sie den Haustieren durch den Sommer
Erfurt. Hunde, Meerschweinchen und Vögel leiden während der Sommermonate unter der anhaltenden Hitze. Haustiere sollten daher unbedingt vor der prallen Sonne geschützt werden und immer genug Wasser zur Verfügung haben. Haustierbesitzer in Thüringen sollten folgende Tipps des Tierschutzbunds beachten.
n Viel Flüssigkeit: Im Gegensatz zum Menschen können sich Hund, Katze, Hamster und Co. nicht durch Schwitzen abkühlen, sondern vor allem durch Hecheln und Trinken. Ausreichend Flüssigkeit ist deshalb überlebenswichtig, um die Tiere vor Austrocknung und einem lebensbedrohlichen Anstieg der Körpertemperatur zu schützen.
n Sonnenschutz: Zu den häufigsten Hitzeopfern gehören Kaninchen, Meerschweinchen und Ziervögel, deren Käfige oder Freigehege der prallen Sonne ausgesetzt sind. Haustiere sollten sich immer an ein schattiges Plätzchen zurückziehen können. Zu beachten ist dabei, dass sich der Sonnenstand im Tagesverlauf ändert. Hilfreich sind auch schattige Häuschen, kühle Steinplatten oder feuchte Handtücher über dem Gehege. Hunde sollten nicht kurz geschoren werden, weil sie an unbehaarten Stellen Sonnenbrand bekommen können.
n Hitzschlagsymptome: Fehlen ein Schattenplatz, frische Luft und ausreichend Trinkwasser, kommt es bei den
Tieren zum Wärmestau, der dann schnell zu einem Hitzschlag führen kann. Bei Nagern und Kaninchen zum Beispiel können schon Temperaturen von 25 bis 28 Grad Celsius zum Kollaps führen. Doch wie kann man diesen Zustand erkennen? Glasiger Blick, tiefrote Zunge und Hecheln mit gestrecktem Hals sind bei einem Hund Anzeichen, dass ihm die Hitze sehr zusetzt. Erbrechen, Gleichgewichtsstörungen und Bewusstlosigkeit deuten auf einen Hitzschlag hin. Bei Katzen erkennt man dies an Unruhe, erhöhtem Herzschlag und erhöhter Temperatur oder daran, dass die Tiere stark hechelnd auf dem Bauch liegen. Bei diesen Symptomen gilt: Schnellstens zum Tierarzt.
n Durchzug vermeiden: Haustiere brauchen bei Hitze frische Luft, allerdings sollten Käfige nicht im Durchzug stehen. Denn was den Menschen die heißen Temperaturen erträglicher macht, kann bei Tieren folgenschwere Erkrankungen nach sich ziehen.
n Spaziergänge verschieben: Bei großer Hitze sollte das Gassigehen in die kühleren Morgen- und Abendstunden und möglichst in schattige Parks oder Waldgebiete verlegt werden. Gleiches gilt für Ausritte mit dem Pferd.
n Nicht im Auto zurücklassen: Tiere sollten keinesfalls im Auto zurückgelassen werden, während Herrchen oder Frauchen einkaufen oder Eis essen gehen. Denn die hohen Temperaturen
verwandeln den Innenraum schon nach kurzer Zeit in einen Backofen. Die Folgen für das Tier sind Sauerstoffmangel, Übelkeit und Kreislaufprobleme bis hin zum Kreislaufversagen. Im schlimmsten Fall droht ein qualvoller Tod. Ein geöffnetes Schiebedach oder ein spaltbreit geöffnetes Fenster reichen bei weitem nicht aus, um für Abkühlung zu sorgen, auch dann nicht, wenn das Auto im Schatten steht. Auch bei bewölktem oder schwülem Wetter ohne direkte Sonneneinstrahlung steigt die Temperatur im Inneren eines Fahrzeugs rasch auf 50 Grad Celsius und mehr an.
n Baden: Wer Vögeln ein Badehäuschen zur Verfügung stellt, sollte das Wasser häufig wechseln. Denn bei den Temperaturen können Keime entstehen. Vögel, die keine Badehäuschen nutzen, können vorsichtig mit Wasser besprüht werden.
n Aquarien: Das Wasser im Aquarium kann sich für die Fische lebensbedrohlich aufheizen. Notfalls sollte vorsichtig kaltes Wasser nachgefüllt werden. Auch sollte immer dafür gesorgt werden, dass der Sauerstoffgehalt im Wasser ausreichend hoch ist.
n Hitzeschutz auf der Weide: Pferde, Schafe oder Rinder sollten sich immer in den Schatten zurückziehen können. Sei es unter Bäume oder in den Stall. Zudem muss ausreichend Wasser in der Tränke sein.