Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
„Das ist auf jeden Fall eine coole Truppe“
Handball: Der Ex-Eisenacher Christopher Stölzner ist neuer Co-Trainer beim SV Hermsdorf
Hermsdorf. Sein Nachname verpflichtete Christopher Stölzner geradezu dazu, Handballer zu werden. Sein Opa, sein Onkel, die Cousins – alle spielten Handball. Tradition eben. „Ich bin quasi in der Halle in Ronneburg aufgewachsen, hatte von klein auf den Ball in der Hand“, sagt Christopher Stölzner.
Am Dienstag in der Werner-Seelenbinder-Halle in Hermsdorf hatte der ehemalige Rückraumakteur fürs Erste keinen Handball in der
Hand. Vielmehr gab er den Adlatus von Mario Kühne beim eher ungeliebten Ausdauer- und Athletik-Training. Er trug Hürden von A nach B. Es war das erste Mal, dass der ehemalige Ronneburger HSV-Spieler bei einem Training der Kreuzritter zugegen war – und sein erster Eindruck war durch und durch positiv.
„Das ist auf jeden Fall eine coole Truppe. Alles wirkt sehr familiär, und sie sind willig, sind heiß auf das Training“, resümierte der gelernte Physiotherapeut. Stölzner ist Sachen Handball etwas herumgekommen.
Christopher Stölzner wird die Geschicke als Co-Trainer des SV Hermsdorf lenken. Bis zur C-Jugend spielte er beim HSV Ronneburg, wechselte anschließend auf die Sportschule nach Cottbus, wo er auch seinen Realschulabschluss machte. Im Alter von 17 Jahren kam er in seine
Heimatstadt zurück, lief bei der BJugend auf, bevor er schließlich nach Eisenach wechselte.
In der Wartburgstadt gehörte er zuerst der zweiten Mannschaft des ThSV an und wurde Thüringenmeister. Danach bekam er einen sogenannten Anschlusskader-Vertrag für die erste Mannschaft. „Ich habe zwar jedes Training bei der ersten Mannschaft mitgemacht, habe aber fast nie gespielt.“
Er wurde ausgeliehen, spielte für die HSG Gotha/Goldbach in der Oberliga und auch für die HSG
Werratal in der Thüringenliga, bevor er 2016 zum HSV Ronneburg zurückkehrte. Apropos Ronneburg. Dort habe er einen seiner schönsten Momente im Sport erlebt: die Meisterschaft im Jahr 2017.
„Das war in emotionaler Hinsicht schon etwas ganz Besonderes, denn meine gesamte Familie war da ja involviert. Außerdem war das auch für die Stadt sehr wichtig.“Dass er perspektivisch Mario Kühne als Trainer ablösen soll, darauf will der frischgebackene Co-Trainer erst einmal nicht eingehen.