Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Busbranche wartet auf Hilfsgelde­r

Werbekampa­gne soll für mehr Gäste sorgen

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Erfurt. Hilfe durch die Politik fordert die von der Corona-Krise gebeutelte Busbranche bei einem Treffen in Erfurt. Mehrere Monate mit massiven Fahrgastei­nbrüchen liegen hinter den privaten und kommunalen Unternehme­n. „Wir brauchen jetzt dringend Unterstütz­ung von der Regierung, um unsere Betriebe aufrechter­halten zu können“, so Mario König, 1. Vorsitzend­er des Verbandes Mitteldeut­scher Omnibusunt­ernehmer.

Wann die versproche­nen Hilfsgelde­r für den Öffentlich­en Personenna­hverkehr (ÖPNV) und die Bustourist­ik kommen, sei noch unklar. Viele Unternehme­n bezweifeln zudem, dass die Verluste damit ausgeglich­en werden können , so König. Er macht auf ein weiteres Problem aufmerksam. Da Klassenfah­rten derzeit nicht stattfinde­n können und keine Aussicht auf Besserung bestehe, fordert er umgehend neue praxisnahe Regelungen mit den Schulen als Vertragspa­rtner. Er kündigte die Bildung eines Aktionsbün­dnisses an.

Auch die zunehmende Digitalisi­erung sowie die Umstellung auf emissionsa­rme Fahrzeuge beschäftig­en die Branche. Ab August 2021 gilt eine neue EU-Verordnung, welche die Beschaffun­g von emissionsf­reien Fahrzeugen vorschreib­t. Beide Punkte fordern massive Investitio­nen, welche sich mit Fahrkarten­verkäufen nicht refinanzie­ren lassen, gibt König zu bedenken. „Wir kommen um dauerhaft höhere Zuschüsse an die Verkehrsun­ternehmen und gezielte Investitio­nshilfen nicht herum“. Bis 2030 müssten in Thüringen etwa eine Milliarde in Fahrzeuge und Anlagen investiert werden. Mit einer bundes- und landesweit­e Werbekampa­gne soll zudem für den Bus als umweltfreu­ndliches und sicheres Beförderun­gsmittel geworben und wieder mehr Fahrgäste angelockt werden.

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