Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Freude bei Maier, Distanz bei Lehmann
Auf die Kandidatur Andreas Bauseweins für die SPD-Spitze reagiert die Partei geteilt
Erfurt. Die angekündigte Kandidatur des Erfurter Oberbürgermeisters Andreas Bausewein für den stellvertretenden Vorsitz der Thüringer SPD hat zu geteilten Reaktionen geführt. „Ich freue mich, dass ein erfahrener und erfolgreicher Kommunalpolitiker wie er sich wieder stärker in der Partei einbringen will“, sagte der designierte Landeschef
Georg Maier. „Ich möchte, dass wir geschlossen und als Team in die Landtagswahl gehen. Wenn er nominiert wird und Teil des Teams im Vorstand der SPD sein will, kann ich das nur begrüßen“, erklärte der Innenminister.
Noch-Landeschef und Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee sagte, dass es allein Sache der Kreisverbände sei, Kandidaten aufzustellen. Distanziert äußerte sich VizeLandeschefin
Diana Lehmann: „Ich hoffe sehr, dass sich Andreas Bausewein diesmal seiner Verantwortung bewusst ist“, sagte die Landtagsabgeordnete. Der Oberbürgermeister hatte erst Ende 2017 den Landesvorsitz überstürzt abgegeben.
Juso-Landeschef Oleg Shevchenko sagte, er halte es „für zwingend notwendig, dass eine Quotierung des geschäftsführenden Vorstandes durch diese Kandidatur nicht gefährdet“werde.
Gefährdet ist durch Bauseweins Antritt der Posten von Vize-Landeschefin Cornelia Klisch, die auch aus Erfurt kommt. Dennoch unterstützt sie den Oberbürgermeister. „Mir ist wichtig, dass die Thüringer SPD die Kraft ihrer prominenten Politiker bestmöglich nutzt“, sagte sie. Entscheidend sei aber das Votum der Delegierten.