Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Gedenkstunde für Magda Brown
Überlebende von Buchenwald gestorben
Weimar. Ihr großformatiges Porträt gibt Zeugnis in Weimar: Magda Brown war Buchenwald-Überlebende und hat in den vergangenen Jahren immer wieder auch in Thüringen Auskunft darüber gegeben, was ihrer Familie angetan worden ist von den Nazi-Deutschen. Jetzt ist sie 93-jährig verstorben.
Martin Kranz von Achava, der die großformatigen Porträts in Weimar hat aufstellen lassen, lädt daher gemeinsam mit der Stadt Weimar, der Stiftung Gedenkstätte Buchenwald und dem Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus zu einer Gedenkstunde ein – und zwar am Donnerstag, 16. Juli, 19 Uhr, am Bild von Magda Brown (Westseite des ehemaligen Gauforums, Weimarplatz). Im Beisein von Oberbürgermeister und Landesrabbiner soll an Magda Brown erinnert werden. Gernot Süßmuth wird musizieren.
Magda Brown, geborene Perlstein, wurde mit ihrer Familie am
11. Juni 1944, dem Tag ihres 17. Geburtstages, aus Ungarn nach Auschwitz deportiert. Dort wurde sie von ihren Eltern getrennt. Sie sah sie nie wieder. Im August 1944 wurde Magda Brown mit dem Zug in ein Außenlager des KZ Buchenwald im hessischen Allendorf gebracht. Dort musste sie in einer Granatenfabrik arbeiten, ehe sie im März
1945 mit vielen anderen Frauen auf einen Todesmarsch geschickt wurde. Schließlich wurde sie von USSoldaten befreit und später von ihren Verwandten in den USA aufgenommen. Nach einem erfüllten Berufs- und Familienleben in Chicago begann sie schließlich, öffentlich Zeugnis darüber abzulegen, was ihr und vielen anderen ungarischen Jüdinnen und Juden angetan worden ist. „Ich spreche mit einer Person wie vor Tausend“, sagte sie im April
2018 in Weimar. Von dem damals erschienenen Bericht erhoffte sie sich, dass das Wissen darüber, was einst Menschen von Mitmenschen angetan wurde, über ihre Zeit hinaus erhalten bleibt.
„Ihre Erinnerung bleibt gesegnet“, heißt es in einem Text, den die Holocaust-Überlebende und Ehrenbürgerin Weimars, Eva Pusztai, für ihre Freundin Magda Brown geschrieben hat. Er soll bei der Gedenkstunde am Donnerstag in Weimar vorgelesen werden.