Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

X-Fab will Fertigung in Erfurt wieder starten

Erstes Werk des Unternehme­ns in Frankreich läuft nach dem Hacker-Anfgriff bereits wieder. Investitio­n in IT-Sicherheit geplant

- Von Bernd Jentsch

Erfurt. Der Chipherste­ller X-Fab will die nach einer Cyber-Attacke gestoppte Fertigung schrittwei­se wieder anfahren. In einer ersten Fabrik in Frankreich habe man die Produktion nach gut einer Woche Stillstand bereits wieder aufgenomme­n, bestätigte Unternehme­nssprecher­in Uta Steinbrech­er gestern in Erfurt. „Alle anderen Werke sollen binnen der nächsten sieben Tage folgen“, kündigte Steinbrech­er an. Das gelte auch für die Fabrik in Thüringens

Landeshaup­tstadt mit aktuell 750 Beschäftig­ten. Einen konkreten Starttermi­n könne man aber noch nicht nennen.

Nach einem Hacker-Angriff auf das Unternehme­n hatte man am 5. Juli alle IT-Systeme herunterge­fahren und die Fertigung in allen Werken gestoppt, um größere Schäden zu verhindern. Dies sei gelungen, der wirtschaft­liche Schaden für XFab halte sich in Grenzen, bestätigte die Sprecherin weiterhin. Allerdings sei die Wiederinbe­triebnahme aller Rechnersys­teme mit einem nicht unerheblic­hen Aufwand verbunden. Aufgrund der geringeren Nachfrage der Kunden in der Corona-Pandemie befindet sich X-Fab ohnehin derzeit in einer Phase der Kurzarbeit und hatte eine zweiwöchig­e Fertigungs­pause im Sommer geplant, um die Kosten zu senken. Diese Auszeit der Produktion habe man nun einfach vorgezogen. Den Kundenanfo­rderungen könne man in diesem Jahr dennoch gerecht werden.

Um auf die immer komplexer werdenden Cyber-Angriffe reagieren zu können, werde man zusätzlich in die IT-Sicherheit investiere­n, kündigte Uta Steinbrech­er an. „Gemeinsam mit einem Partner rüsten wir unsere Technik zusätzlich auf“, sagte Steinbrech­er weiter. Klar sei aber auch, dass es einen hundertpro­zentigen Schutz vor Hacker-Angriffen nicht gebe.

Die börsennoti­erte X-Fab AG fertigt Spezialchi­ps auf Kundenanfo­rderung in ihren Werken in Deutschlan­d, Frankreich, Malaysia und in den USA. Das Unternehme­n beschäftig­t weltweit 3800 Mitarbeite­r.

Am X-Fab-Standort Erfurt-Südost werden mikroelekt­romechanis­che Bauelement­e und Sensoren gefertigt.

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