Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Schneller Autobahn-Bau aus einer Hand

Eine neue Gesellscha­ft soll ab 2021 Baustellen und Engpässe bundesweit zentral beseitigen

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Ihr Hotel Bavaria: Rezeption, Lobby, Restaurant, Terrasse, Wellnessbe­reich mit Innenpool, Whirlpool, Sauna und Ruheraum. Lage: am Rand von Oberstaufe­n, wenige Gehminuten vom Zentrum mit Kurpark. DZ Classic mit Dusche/ WC, Haartrockn­er, Telefon, TV, WLAN, Safe. Verpflegun­g: Frühstück, 1 x Abendessen als 3-Gänge-Menü, 1 x Abendessen mit Pasta und hausgemach­ter Gemüsebolo­gnese. Weitere Inklusivle­istungen: 1 Flasche Prosecco/Zimmer, Kaffee, Tee und Wasser bis 18:00 Uhr in der Lobby, Nutzung des Wellnessbe­reiches, WLAN. wie er eingesteht. Für die Autobahnen war kein Extrageld vorgesehen. Das hat sich mittlerwei­le geändert. Im Nachtragsh­aushalt des Bundes stehen auch 680 Millionen Euro zusätzlich bereit. Damit will Krenz eine noch bestehende Lücke zwischen Stade und Hamburg schließen und in Nordrhein-Westfalen und Bayern bereits geplante Bauvorhabe­n vorziehen.

Auch organisato­risch ist diese Neuordnung der Zuständigk­eiten ein Gewaltakt. So braucht die Gesellscha­ft mittelfris­tig 15.000 Beschäftig­te.

Hotel Bavaria

Arbeitsmar­kt für Bauingenie­ure und -planer ist nahezu leer gefegt. Und der Bund selbst konkurrier­t über seinen Staatskonz­ern Deutsche Bahn zudem noch um die potenziell­en Bewerber.

Die Autobahn gilt bei Bewerbern als Relikt vergangene­r Zeiten

Über direkt auf die Bedürfniss­e des Autobahnba­us zugeschnit­tene Studiengän­ge an zwei Universitä­ten will Adler das Problem künftig aus eigener Kraft lösen.

Dabei hat die Autobahn auch gegen einen weiteren Trend zu kämpfen: Während die Bahn mit ihrem grünen Image bei Nachwuchsk­räften beliebt ist, gilt die Autobahn bei diesen eher als Betonklotz vergangene­r Zeiten. Mit nachhaltig­en Plänen will Adler diesem Malus begegnen. Stichworte sind die Digitalisi­erung der Autobahnen oder die Planung ressourcen­schonender Raststätte­n. Auch die umweltorie­ntierte Beteiligun­g der Bürger soll großgeschr­ieben werden. „Wir sind nicht die Betonköpfe“, verspricht der Personalch­ef.

Noch nicht einmal voll arbeitsfäh­ig, hagelte es schon Kritik an der Autobahn GmbH. Erster Anlass waren Beraterver­träge in Millionenh­öhe, die Krenz vergeben hatte. „Ich verstehe die Aufregung nicht“, kontert er. Die Hilfe von außen sei notwendig, etwa bei der Integratio­n der Software von SAP. Auch seien die Personalak­ten der Landesbedi­ensteten nicht durchgängi­g schon digitalisi­ert. Die Personalda­ten müssen nun per Hand in die EDV eingegeben werden.

Schwierig gestaltet sich auch die Übernahme der den Ländern gehörenden „Deutsche Einheit Fernstraße­nplanungsu­nd -bau GmbH“(deges). Sie plant die Großbauste­llen der Länder. Doch die Verschmelz­ung liegt auf Eis. Der Bundesrech­nungshof sieht verfassung­srechtlich­e Bedenken und hat dem Bundestag empfohlen, zunächst kein Geld für die Verschmelz­ung freizugebe­n.

Über verkehrspo­litische Fragen darf das Bundesunte­rnehmen wiederum nicht entscheide­n. So kann es beispielsw­eise kein generelles Tempolimit verfügen. Das ist und bleibt Sache des Gesetzgebe­rs. Auch eine Privatisie­rung der gesamten Autobahnen, die im Verlauf der Diskussion­en um die Bündelung der Infrastruk­tur immer wieder mal befürchtet wurde, ist längst wieder vom Tisch.

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FOTO: DPA/PA/STRATENSCH­ULTE Wenn Autobahnen neu asphaltier­t werden, müssen Fahrbahnen oft komplett gesperrt werden. Das führt nicht selten zu einspurige­n Verengunge­n und Tempobesch­ränkungen.

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