Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Mit Ausreisesp­erren gegen Corona

Bund will bei regionalen Ausbrüchen schneller und effektiver vorgehen

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Mexiko: Verstorben­e Covid-19-Pa- tienten werden verbrannt.

Israel vor Lockdown

Nach einem massiven Anstieg der Corona-Infektions­zahlen in Israel hat Energiemin­ister Juval Steinitz einen sofortigen Lockdown gefor- dert. „Wir müssen meiner Ansicht nach jetzt eine Sperre umsetzen, für 10 bis 20 Tage, um danach Erleich- terungen zu ermögliche­n“, sagte Steinitz der israelisch­en Nachrich- tenseite „Ynet“am Montag.

Kinder weltweit ohne Schule

Die Kinderhilf­sorganisat­ion Save the Children warnt vor einem welt- weiten Bildungsno­tstand als Folge der Corona-Pandemie. Besonders betroffen seien Mädchen in ärmeren Ländern oder Konfliktre­gionen, die aufgrund der Schulschli­eßungen und wirtschaft­lichen Probleme in Kinderarbe­it oder Frühehen gezwungen würden.

Krebsopera­tionen verschoben

Als Folge der Corona-Pandemie sind nach Angaben der Deutschen Krebshilfe hierzuland­e Zehntau- sende Krebsopera­tionen sowie Diagnose- und Früherkenn­ungs- maßnahmen verschoben worden. Der Vorstandsv­orsitzende Gerd Nettekoven warnte in der „Augs- burger Allgemeine­n“vor potenziell fatalen Folgen. Die große Sorge sei, dass die Verschiebu­ngen nicht im- mer medizinisc­h vertretbar gewe- sen seien. Schätzungs­weise seien rund 50.000 Krebsopera­tionen bis Mitte Juni ausgefalle­n.

Berlin. Die Bundesregi­erung plant ein zielgenaue­res Durchgreif­en bei regionalen Corona-Ausbrüchen. Das erfuhr die Deutsche PresseAgen­tur am Montag nach einer Video-Schalte von Kanzleramt­schef Helge Braun (CDU) mit den Staatskanz­lei-Chefs der Länder. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung berichtet.

In Zukunft sollen die Behörden schneller als bislang auf sogenannte Corona-Hotspots reagieren können, wie die „Bild“-Zeitung am Montag auf ihrer Internet-Seite berichtete. Den Angaben zufolge soll es möglich werden, „bei einem plötzliche­n Ausbruch sofort harte Maßnahmen“zu verhängen „und Testkapazi­täten“hochzufahr­en, schrieb die Zeitung. Stelle man fest, dass der Ausbruch regional begrenzt sei, könnten die Maßnah- men genauso schnell wieder aufge- hoben werden. Zusätzlich erklärte Braun laut „Bild“, bei künftigen Co- rona-Hotspots sollte nicht mehr auf Beherbergu­ngsverbote, sondern auf Ausreiseve­rbote gesetzt werden. Bei einem Corona-Ausbruch dürften die Menschen nicht mehr aus den betroffene­n Landkreise­n ausreisen.

Von der Länderseit­e hieß es gegenüber unserer Redaktion, die Ausführung­en von Braun seien „in diese Richtung gegangen“. Ein Text- entwurf liege nicht vor, entschiede­n sei nichts.

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FOTO: AFP
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FOTO: DPA Helge Braun (CDU), Chef des Bundeskanz­leramts.

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