Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Landespokal ist keine Champions League
Wie Thüringen noch fristgerecht einen Starter für den DFB-Pokal ermitteln will. Neuverpflichtungen sind spielberechtigt
Jena/Erfurt. In der Champions League dürfen die Mannschaften in der Finalrunde im August nur Spieler einsetzen, die schon vorige Saison unter Vertrag standen. Doch gilt das auch für den Landespokal und bekommen Wacker Nordhausen und der FC Carl Zeiss Jena in diesem Fall überhaupt ihre Mannschaften voll? Wir haben beim Thüringer Fußball-Verband nachgehakt.
„Die Regelung aus der Champions League gilt im Landespokal nicht“, sagt TFV-Geschäftsführer Thomas Münzberg. „Alle Neuverpflichtungen der Vereine dürfen sowohl im Halbfinale als auch im Finale spielen.“Eine entsprechende
Regelung sei bereits mit der Passstelle abgestimmt.
Zudem sorgen sich Fußballfans, dass der Startplatz Thüringens im DFB-Pokal womöglich wegen einer zu späten Meldung des Teilnehmers verfällt. Diese Sorge sei nicht begründet, sagt Münzberg. Thüringen trage wie andere Bundesländer das Endspiel am Finaltag der Amateure aus. Dieser findet am Sonnabend, 22. August, statt. Heißt auch: Im Lostopf für die erste Runde des DFB-Pokals (11. bis 14. September) befindet sich kein konkreter Thüringer Vereinsname, sondern der Verbandsname. Die Auslosung findet am 26. Juli statt.
Etliche andere Fragen rund um den Landespokal sind noch offen.
Etwa jene, wo das Finalspiel stattfindet. „Das machen wir vom Ausgang des Halbfinales abhängig“, sagt Münzberg. Bereits jetzt steht fest, dass nicht im Stadion des unterklassigen FSV Martinroda gespielt werden kann. Hintergrund ist die geplante Fernsehübertragung, die gewisse Mindestvoraussetzungen ans Stadion stellt. Sehr wahrscheinlich ist, dass bei einer Qualifikation des FC Carl Zeiss Jena das Finale im Ernst-Abbe-Sportfeld stattfindet.
Spätestens bis zum 12. August muss der Verband an die ARD melden, wo das Endspiel geplant ist. Folglich muss das Halbfinale zwischen Nordhausen und Jena vorher stattfinden. Klarheit zum Termin soll es in den nächsten Tagen geben.
Die Jenaer wollen das Halbfinale unbedingt gewinnen. „Ich warne davor, Nordhausen zu unterschätzen. Wacker hat die Chance, mit dem Gewinn des Thüringenpokals die ganze Saison zu finanzieren“, sagt FCC-Sportdirektor Tobias Werner. Die Startprämie in der 1. Runde des DFB-Pokals beträgt 175.500 Euro. Allerdings bekommt der Landespokalsieger nur gut 130.000 Euro. Der Rest fließt an andere Teilnehmer des Landespokals.
Bis zu 200 Zuschauer dürfen das Halbfinale wie auch das Endspiel anschauen. Ob allerdings nach Abzug der zur Absicherung des Spieles notwendigen Personen noch Kapazitäten für Fans bestehen, ist derzeit unklar.