Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Weniger Fleisch kaufen ist ein Beitrag

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Zum Corona-Skandal um den FleischKon­zern Tönnies.

Ein Virus hat es geschafft, grausame Zustände in der Fleischind­ustrie publik zu machen, obwohl wir alle bereits seit Jahren davon wussten. Menschen werden unter menschenun­würdigen Bedingunge­n beschäftig­t und untergebra­cht. Tiere werden grausam getötet.

Aber interessie­rt uns das alles? Hauptsache, wir bekommen billiges Fleisch. Die grausamen Szenen im Schlachtho­f sieht ja niemand. Die Schreie der Tiere verhallen. Die Politik versucht mit kleinen Schritten, das Leid der Tiere zu mindern. So sieht zum Beispiel der Kompromiss bezüglich der grausamen Kastenhalt­ung von Muttersaue­n vor, dies noch 15 Jahre zu erlauben. Somit werden fast 15.000.000 Sauen weiter eingepferc­ht ihr Leben verbringen müssen. Dies bedeutet quälendes Leid für die Tiere.

Keine Partei war bereit, dem „System Tönnies“wirklich ein Ende zu bereiten. Besonders negativ hat sich die CDU „hervorgeta­n“.Wissen diese christlich­en Politiker nicht, dass auch Tiere zur Schöpfung gehören, dass auch Tiere Leid und Schmerz empfinden? Leider haben auch die „Grünen“dazu beigetrage­n, was umso trauriger ist. Von der SPD unterstütz­t ein Herr Gabriel dies indirekt, indem er für die Firma Tönnies als Berater fungiert, eine Branche, die er als Minister noch kritisiert hat. Moral scheint für manchen Politiker ein Fremdwort zu sein. Aber auch die großen Lebensmitt­elkonzerne fördern dieses Leid. Auf der einen Seite wird uns Verbrauche­rn von den großen Handelsket­ten Umweltbewu­sstsein in der Werbung suggeriert. Das ist reine Augenwisch­erei! Die Handelsket­ten diktieren den Lieferante­n den Preis. Je billiger umso besser. Um aber billig anbieten zu können, muss billig produziert werden! Also bleiben Mensch, Tier und Umwelt „auf der Strecke“. Und wir alle fördern dies mit unserem Kaufverhal­ten! Keiner verlangt, dass wir alle Vegetarier werden. Aber weniger und bewusster Fleisch zu kaufen würde schon einen kleinen Beitrag leisten, das Leid der Tieren zu mindern. (gekürzt)

Karin Ziegler, Heilbad Heiligenst­adt

Leserbrief­e sind in keinem Fall Meinungsäu­ßerungen der Redaktion. Wir behalten uns vor, Texte zu kürzen.

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