Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Trump gegen Fauci

US-Präsident diskrediti­ert seinen Chefvirolo­gen

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Washington/Sacramento. Während in den USA die Corona-Pandemie wütet und Corona-Lockerunge­n wieder rückgängig gemacht werden müssen, wächst zwischen Präsident Donald Trump und seinem Chef-Virologen Antony Fauci der Konflikt um den richtigen Umfang mit dem Infektions­geschehen. So verschickt­e Trump an Medien wie der „Washington Post“eine Liste mit vermeintli­chen Fehlern, mit der Fauci offenbar diskrediti­ert werden soll. Trump wirft seit einiger Zeit immer heftiger dem Experten vor, „viele Fehler“gemacht zu haben. „Ich stimme nicht immer mit ihm überein“, sagte er zuletzt am Montag im Weißen Haus.

Fauci bringt dennoch seine Sorge angesichts der Entwicklun­g der Pandemie offen zum Ausdruck und steht damit im Kontrast zu Trump.

Tatsächlic­h wird die Lage in einigen Bundesstaa­ten immer dramatisch­er. So macht Kalifornie­n nach einer rasch steigenden Zahl von Neuinfekti­onen Lockerunge­n seiner Corona-Auflagen wieder rückgängig. Bars, Kinos und Museen in dem bevölkerun­gsreichste­n USBundesst­aat müssen schließen, Schulen stellen nach den Sommerferi­en auf Online-Unterricht um. Insgesamt gibt es in dem Bundesstaa­t an der Westküste bislang mehr als 320.000 gemeldete Infektione­n. Auch in Florida, Georgia, Texas und Arizona steigen die Infektions­zahlen.

Seit Ausbruch der Krise haben sich in den USA 3,4 Millionen Menschen infiziert. Zuletzt steckten sich täglich 66.000 Menschen mit dem Virus an. Ein Lichtblick kommt aus New York: Dort ging zum ersten Mal ein Tag ohne Corona-Todesfall zu Ende.

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