Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Ganz junger Kader
Wacker mit über 20 Spielern im Training. Oberliga-Start am 15./16. August in Sandersdorf
Einen Monat vorm geplanten Saisonstart bastelt Wacker Nordhausen noch seinem Kader für die Oberliga. Es lägen einige feste Zusagen vor, mit anderen Spielern sei man in Gesprächen, wollten Cheftrainer Philipp Seeland und Präsident Torsten Klaus aber weiter keine Namen nennen. Immerhin tummelten sich gestern 21 Kicker zum Trainingsauftakt auf dem Rasen im Albert-Kuntz-Sportpark. Sich unter den neuen Amateurbedingungen beweisen – das ist der neue Weg in Nordhausen.
Einziger ehemaliger Profi war der US-Amerikaner Lucas Stauffer, der gern in Deutschland weiter Fußballspielen würde, dafür er aber einen Job braucht. Weitere Leistungsträger aus der einstigen Zweiten sind Marcus Vopel, Felix Schwerdt, Erik Schneider, Leon Gümpel, Lennart Liese, Hagen Pietsch oder Jonas Ernst (verletzt). Dazu zeigten sich zahlreiche frühere Junioren wie Moritz Penzler, Simran Dhaliwal oder Torhüter Valentin Henning. Aber auch Testspieler wie der in der Nordthüringer Region bekannte Routinier Robert Knopp (zuletzt SG Leimbach) wollen offenbar die Chance nutzen, noch einmal in der Oberliga zu kicken. „Wir wollen die Leistungsträger aus der U23 möglichst halten und dann haben wir ja auch noch bis Oktober Zeit auf dem Markt aktiv zu werden“, sagte Vizepräsident Philipp Hoinkis.
Die ersten zwei Spieltage wurden derweil festgelegt. Danach reisen die Nordhäuser zum Auftakt am 15./16. August zu Union Sandersdorf in die Nähe von Bitterfeld. Am zweiten Spieltag (22./23. August) erwartet Wacker dann Aufsteiger Fahner Höhe. „Doch hier muss Thüringen wohl erstmal auf dem Verbandstag am Samstag den Saisonabbruch beschließen und dann ist an dem Wochenende noch das Pokalfinale. Auch wenn das vielleicht alle glauben, haben wird das Halbfinale gegen Jena ja noch nicht verloren“, lacht Seeland.
Das Saisonziel der Südharzer ist klar, egal welchen Kader Präsident Torsten Klaus und Seeland am Ende präsentieren können. „Wir wollen zum Neustart nach den Insolvenzen in der Oberliga Fuß fassen und die Klasse halten“, formuliert Seeland bescheidene, aber realistische Ziele. Der 30 Jahre alt Coach, der aus Eisenach stammt, kennt die fünfte Liga perfekt. Zwei Jahre führte er Wackers U23 in der Südstaffel und holte die Plätze fünf und zwölf (bis zum Abbruch). „Wir gehen mit einem ganz jungen Team aus der Region in die Liga, die inzwischen eine hohe Qualität hat“, so Seeland. „Es wird schwer, aber sicher auch sehr interessant. Prognosen sind schwierig“, sagt der Trainer. Mit Bernburg und Hohenstein-Ernstthal sind die
Punktelieferanten der Vorsaison weg und man könne sich ausrechnen, wie knapp es gegen das ausgeglichene Feld mit Teams wie RotWeiß Erfurt, Carl Zeiss Jena II oder Inter Leipzig werde, meint Seeland. „Ich hoffe, Fans und Umfeld honorieren unseren neuen Weg, auf dem wir auch Rückschläge hinnehmen müssen“, sagte Wackers neuer Cheftrainer.
Am kommenden Wochenende wird Wacker Nordhausen dann auch zu einem ersten Testspiel auflaufen. Gegen wen und wann genau, wollte Trainer Seeland bis zum Mittwoch geklärt haben.