Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

AfD triumphier­t, Rot-Rot-Grün enttäuscht

Thüringer Landespoli­tiker reagieren auf das Aus für das Paritätsge­setz

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Erfurt. Björn Höcke reagierte erfreut: Mit „Erleichter­ung und Genugtuung“habe er registrier­t, dass das Thüringer Verfassung­sgericht das Paritätsge­setz für nichtig erklärt habe. Damit sei der Versuch gestoppt worden, „mittels Quotenrege­lungen den politische­n Wettbewerb zugunsten des rot-rot-grünen Lagers zu verzerren“, teilte der AfDLandesu­nd Fraktionsc­hef mit. Noch deutlicher äußerte sich die

CDU, welche die Klage der AfD überlassen hatte. Die Entscheidu­ng belege „die parlamenta­rische, handwerkli­che Unfähigkei­t von Rot-RotGrün“, sagte der geschäftsf­ührende Landeschef Christian Hirte. „Wir sehen das traurige Ergebnis eines rein ideologisc­hen Vorhabens.“

Enttäuschu­ng herrschte auf Seiten von Rot-Rot-Grün: Justizmini­ster Dirk Adams (Grüne) sagte, er nehme die Entscheidu­ng „mit Respekt“

zur Kenntnis. Die Sondervote­n zeigen aber die unterschie­dlichen Auffassung­en auf, weshalb die Debatte weitergehe. „Gut und wichtig“sei in jedem Fall, dass jetzt vor der anstehende­n Neuwahl des Landtags im kommenden Jahr Rechtssich­erheit bestehe.

„Dieses Urteil ist eine Niederlage für die gleichbere­chtigte Teilhabe von Frauen in Politik und Parlamente­n“, sagte die linke Landesund

Fraktionsc­hefin Susanne Hennig-Wellsow. Es bleibe „eine Frage der Gerechtigk­eit, dass Frauen auch in politische­n Entscheidu­ngsbereich­en gleichbere­chtigt vertreten“seien. Die SPD-Landtagsab­geordnete Dorothea Marx sagte, die Wählerinne­n und Wähler könnten nun bei der Landtagswa­hl im nächsten Jahr „auch entscheide­n, ob sie ihre Stimme eher den althergebr­achten Männer-Clubs oder den fortschrit­tlichen Kräften geben“. Für Juso-Landeschef Oleg Shevchenko ist der „bittere Moment“Anlass, um „über andere mögliche Instrument­e sprechen“.

Die Thüringer Grünen-Bundestags­abgeordnet­e Katrin GöringEcka­rdt, die auch die Fraktion in Berlin führt, forderte eine Kommission, die Vorschläge für ein rechtssich­eres Paritätsge­setz erarbeiten soll.

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