Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Amerikas schlimmste Hotspots
In Florida, Kalifornien und Texas breitet sich Corona rasant aus. Zu frühe Lockerungen führen zu Tausenden Neuinfektionen
Berlin. Corona hat Amerika weiterhin fest im Griff: Die Zahl der Neuinfektionen nimmt rasend schnell zu. Im ganzen Land gab es bis Mittwoch rund 3,5 Millionen Infektionen und mehr als 136.000 Todesfälle. Vor allem die Bundesstaaten im Süden und Westen verzeichnen eine rasante Ausbreitung der Seuche. Ein Überblick:
Florida
Der SonnenscheinStaat im Südosten, bekannt für seine feuchtfröhlichen Studentenfeten („Spring Break“), weist die besorgniserregendste Entwicklung auf. Mehr als 15.000 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden gab es in den letzten Tagen. Insgesamt haben sich bis Mittwoch
291.621 Menschen angesteckt,
4409 starben. Kritiker führen diese Bilanz darauf zurück, dass die Corona-Restriktionen vielerorts zu früh gelockert worden seien. Floridas Gouverneur Ron DeSantis, Republikaner und ein Bewunderer von US-Präsident
Donald Trump, hatte bereits Anfang Mai mit der Rücknahme der Corona-Maßnahmen begonnen. Doch angesichts explodierender Zahlen ließ DeSantis Ende Juni Bars wieder schließen. Trotz der steigenden Fallzahlen öffnete der Freizeitpark Walt Disney World am Samstag seine Türen wieder für Besucher.
Bewunderer von USPräsident Trump: Floridas Gouverneur Ron DeSantis.
Kalifornien
Der bevölkerungsreichste Bundesstaat an der Westküste hat nach New York die höchste Zahl der CoronaInfektionen: Bis Mittwoch waren 346.651 Fälle registriert, 7250 Menschen starben. Zuletzt gab es mehr als 10.000 Neuinfektionen an einem Tag.
Wegen der steil ansteigenden Kurve zog Gouverneur Gavin Newsom, ein Demokrat, die Notbremse: Viele Lockerungen werden rückgängig gemacht. Bars, Kinos und Museen müssen schließen. Zudem dürfen Restaurants keine Gäste in geschlossenen Räumen bewirten.
Auch müssen in 30 Bezirken Fitnessstudios, Kirchen, Friseursalons sowie Büros und Einkaufszentren ihren Betrieb einstellen.
Texas
Der Bundesstaat im Süden wies zuletzt ebenfalls mehr als 10.000 CoronaNeuinfektionen pro Tag auf. Bis Mittwoch haben sich 284.638 Menschen angesteckt, 3449 starben. Der republikanische Gouverneur Greg Abbott hatte sich lange gegen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie gewehrt. Erst Anfang Juli verhängte er eine allgemeine Maskenpflicht.