Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Jung, verliebt und wenig Geld

- Von Dirk Pille

Wie unterschie­dlich Rot-Weiß Erfurt und Wacker Nordhausen auch sind, im Moment eint die zwei großen Thüringer Fußballver­eine vieles.

Beide sind total pleite, mussten deshalb die Regionalli­ga verlassen. Die neuen Präsidien bauen nun auf einen jungen Kader und sie appelliere­n an die Liebe zum Verein.

Wohin das in der Oberliga-Saison führen wird, weiß heute noch keiner. Doch es ist klar, sportlich wird es schwierig. Vom Durchmarsc­h sollte keiner träumen, denn die Südstaffel im Nordosten ist inzwischen enorm ausgeglich­en. Da könnte den jungen Wilden schon mal die Luft wegbleiben.

Wacker besitzt den Vorteil, dass ein Teil der neuen Mannschaft schon zwei Jahre Erfahrung in der Oberliga gesammelt hat. Einschließ­lich Trainer Seeland. Allerdings kickten damals immer wieder Profis aus dem Millionenk­ader für die U 23. Das war nicht jedesmal ein Vorteil. Aber erfahrene Fußballer wie Peßolat, Pfingsten-Reddig oder Sailer führten den Nachwuchs. Diesen Job müssen nun Männer ohne großen Namen übernehmen. Das wird in Erfurt nicht sehr viel anders werden.

Die gute Nachricht der Insolvenze­n ist, dass man bei Wacker und hoffentlic­h auch beim RWE verstanden hat: Es kann nur das Geld ausgegeben werden, was in der Kasse ist. Die Kunst in der Zukunft bedeutet, mit dem Herzen und vor allem gemeinsam zu arbeiten. Vertrauen heißt das Zauberwort, wenn man Geld von Sponsoren bekommen will. Üben sich Fans und Umfeld ein wenig in Bescheiden­heit, dann kann der Weg zurück in die Regionalli­ga in den nächsten zwei, drei Jahren durchaus gelingen. In Erfurt und Nordhausen.

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