Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
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Handball-Erstligist THC präsentiert am Baumkronenpfad sein Team und steckt den Kurs ab
Alterstedt. Vor der wunderbaren Aussicht stand der Aufstieg. Die Treppen zum Baumkronenpfad brachten die Handballerinnen des Thüringer HC am Mittwochmittag ebenso leichtfüßig hinter sich wie hernach den Foto-Marathon auf dem neuen Spielplatz. Trotz zuletzt schwerer Beine nach einer Vorbereitungswoche, um von oben auch schon mal einen Blick auf die Saison zu werfen.
Der Ort der Teamvorstellung besitzt Symbolkraft für den THC. Nicht nur, dass der Platz im Nationalpark Hainich die Verbundenheit mit der Region und ein gemeinsames Werben dafür ausdrückt. Nach der mäßigen Bundesliga-Saison mit Platz fünf zum Abbruch soll es wieder ganz nach oben gehen.
Trainer Herbert Müller muss nicht allzu viel sagen, um den Kurs abzustecken. Wer 13 Titel in zehn Spielzeiten geholt hat, könne keinen anderen Anspruch entwickeln, als um die Meisterschaft mitspielen zu wollen. „Alles andere kann nicht der Maßstab sein“, sagte er mit Bestimmtheit, aber auch mit der gebotenen Zurückhaltung. Die Top-Favoriten heißen für ihn erneut Bietigheim und auch Dortmund.
„Niemand sagt, dass er Zweiter werden möchte“, schiebt Kerstin Kündig nach. Die Schweizerin ist eine von acht Neuen im THC-Team und legt die Messlatte trotz der starken Konkurrenz ebenfalls hoch an.
Wann und wie der Titelkampf startet, ist jedoch unklar. „Wir gehen weiter von einem Punktspielstart am 5./6. September aus“, sagte Geschäftsführer Maik Schenk. Das Hygienekonzept für das Training in der bald fertig werdenden Salzahalle wurde genehmigt. Was Spiele angeht, muss nachgebessert bessern.
Eine Schwierigkeit besteht darin, in Abhängigkeit der Infektionszahlen planen zu müssen. Je nach Lage sollen verschiedene Konzepte greifen. Hauptziel ist, auf die Art unterm Hallendach auch wieder Spiele vor Zuschauern zu ermöglichen.
Herbert Müller konzentriert sich im Moment nur darauf, das Team auf den Tag X vorzubereiten. Kein einfaches Vorhaben angesichts des Umbruchs. Mit Marketa Jerabkova (Tschechien), Emma Ekenman-Fernis (Schweden), Anouk Nieuwenweg (Niederlande), Asli Iskit (Türkei), Ines Khouildi (Tunesien), Nina Neidhart, Petra Blazek (beide Österreich) und Kerstin Kündig ist fast die Hälfte des Teams neu. Das gab bis auf Iskit, die auf ihr Visum wartet, vor den Fotografen schon mal das Bild einer eingespielten Truppe ab. Ehe auf dem Feld aber Automatismen greifen, wird Zeit vergehen.
„Jede von uns muss ihren Platz erst finden“, sagt Rückkehrerin Petra Blazek. „Aber ich denke, dass wir als Team erfolgreich sein können“, fügt die Torhüterin an. 2010 war sie schon einmal nach Thüringen gekommen und gewann sogleich das Double. Gegen eine Wiederholung hätte sie wie der THC gewiss nichts.