Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Chaos in der Schweiz
Fußball-Meisterschaft droht der Saisonabbruch
Neuenburg. Auf die Anreise im Bus verzichtete der FC Zürich diesmal. Schließlich hatte solch eine Fahrt den ganzen Schlamassel ja eine Woche zuvor erst ausgelöst, so die Vermutung in der Schweiz. Gleich zehn Coronafälle vermeldete der Erstligist anschließend, was nahezu der gesamten Profimannschaft eine zehntägige Quarantäne einbrockte.
Und so reiste am Dienstag notgedrungen die Zürcher U 21 nach Basel – in Fahrgemeinschaften. Die Partie beim FC Basel ging erwartungsgemäß mit 0:4 verloren.
Schon das Spiel gegen Sion am vergangenen Samstag musste verschoben werden und konnte nur mit Mühe im überlasteten Terminkalender untergebracht werden. Noch sechs Partien stehen für den FC Zürich an – bis zum 3. August muss die Meisterschaft beendet sein, dann will die Uefa die Teilnehmer am Europacup wissen.
Am Dienstagabend vermeldete der nächste Verein, nämlich Neuchatel Xamax – in der Vorwoche noch Gegner des FC Zürich –, die nächste Corona-Infektion eines namentlich nicht genannten Spielers.
Immerhin: Der Neuenburger Kantonsarzt kam am Mittwochabend zu dem Schluss, der Spieler sei „derzeit nicht ansteckend“, eine Mannschaftsquarantäne nicht notwendig.
Eine Lösung mit Jugendspielern wie in Zürich wäre schwierig. Die Xamax-U-21 ist im Urlaub. Außerdem: Der Neuchateler Nachwuchs spielt zwei Klassen tiefer als die Züricher – die Meisterschaft verkäme endgültig zur Farce.