Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Ermittler suchen mit neuen Videoaufnahmen Zeugen
Der Farbanschlag auf das Eisenacher Burschenschaftsdenkmal ist nach einem Jahr nicht geklärt
Eisenach. Der Farbanschlag auf das Burschenschaftsdenkmal Ende Oktober 2019 hat viele Eisenacher vor einem Jahr tief getroffen. Die historischen Sandsteinwände, der Innenraum inklusive Gemälde und die Langemarck-Gedenkstätte wurden in rosa und schwarz beschmiert. Die Polizei hat jetzt neue Videoaufnahmen von der Tat veröffentlicht, die am vergangenen Sonntag auch in der MDR-Sendung „Kripo live“gesendet wurden. Sie sucht auf diese Weise wieder nach Zeugen, die vielleicht zur Aufklärung der Tat führen.
Zu sehen sind auf den Kameraaufnahmen sieben Personen, von denen mindestens eine mit hoher Wahrscheinlichkeit weiblich ist. Weiterhin wurden in den Aufzeichnungen vier Personen festgestellt, die nun als mögliche Zeugen gesucht werden, teilte die Sprecherin der Landespolizeiinspektion Gotha, Franziska Rook, mit.
Keine Aussagen trifft die Polizei auch gut ein Jahr nach dem Vorfall dazu, ob die Täter womöglich von außerhalb kamen. Auf der Internetplattform Indymedia.org war ein Bekennerschreiben Linker öffentlich gemacht worden. Ermittelt werde in alle Richtungen, hieß es.
Ein Zeuge hatte damals berichtet, er habe mehrmals ein Auto mit Wiesbadener Kennzeichen am Denkmal gesehen. Dem, so die Polizeisprecherin, sei man nachgegangen. Ein Tatzusammenhang konnte jedoch ausgeschlossen werden.
Viele fragen sich, ob die unlängst für den Überfall auf die Eisenacher Kneipe Bulls Eye vom 19. Oktober gefasste Haupttäterin aus dem linken Lager, eine 25-jährige Studentin aus Leipzig, ebenfalls für den Farbanschlag verantwortlich sein könnte. Die Zusammenhänge der Taten würden geprüft, so Rook. Aufgrund der laufenden Ermittlungen könne man aber nicht mehr sagen.
Zeugen, die Angaben zu den abgebildeten Personen machen können sowie die abgebildeten Zeugen werden gebeten, sich an die Kriminalpolizeistation Eisenach unter Tel.: 03691/2614 40 zu wenden.