Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Mehr Pflege- und Kindergartenplätze
Arbeiter-Samariter-Bund errichtet drei Millionen Euro teuren Neubau an der Mühlhäuser Chaussee in Stregda
Eisenach. Die ganz große Einweihungsfeier war natürlich nicht möglich, aber der Kreisverband des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) ließ es sich nicht nehmen, im kleinen Kreis den Neubau an der Mühlhäuser Chaussee in Stregda in Beschlag zu nehmen. Ein paar Dinge im Außenbereich sind noch zu machen und seltsamerweise sorgen Lieferprobleme bei der Einrichtung des neuen Kita-Bereiches dafür, dass die kleinen Nutzer vermutlich noch bis Januar warten müssen.
Direkt neben dem bereits seit Jahren als Pflegeheim und Kindertagesstätte (Kita) genutzten Gebäude ist der Neubau in 520 Tagen, wie ASBRegionalchef Torsten Tikwe zu berichten wusste, hochgezogen worden. 42 Firmen waren im Einsatz mit rund 400 Mitarbeitern.
Motto in beiden Häusern lautet: Neugier trifft Erfahrung
2018 starteten die neuen Planungen, im Juni 2019 gab es den ersten Spatenstich. Aber alle mussten dennoch flexibel bleiben. In der Kita im Altbau werden derzeit noch 60 junge Menschen betreut, aufgrund neuer gesetzlicher Vorgaben würde diese Zahl auf etwa 45 sinken.
Da die Stadt zudem den ASB gebeten hatte weitere dringend benötigte Plätze anzubieten, ist nun im Erdgeschoss des Neubaus ein weiterer Teil der Kita entstanden, so dass bald schon insgesamt 90 Plätze in Stregda zu finden sind. Alles getreu dem Motto „Neugier trifft Erfahrung“gab es viele Kontakte und gemeinsame Veranstaltungen der 58 Pflegeheimbewohner (auch hier gibt es durch den Neubau ein Plus von zwei Kurzzeitpflegeplätzen) und Kita-Kindern. Das soll, wenn es dann wieder möglich ist, neu belebt und ausgebaut werden. In der Kindertagesstätte sind vermutlich ab Januar noch ein paar Plätze frei – Anmeldung, so sagt ASB-Geschäftsführer Thorsten Junge, über die Stadtverwaltung.
Im ersten Stock befinden sich zehn kleine Wohnungen für eine Hausgemeinschaft der stationären
Pflege. Gedacht ist dieser Bereich für Menschen mit leichter Demenz. Ein Stock höher, unter dem Dach gibt es fünf kleine barrierefreie Wohnungen. Verschiedenste Dienstleistungen finden sich ebenfalls im Gesamtkomplex, von ambulanter Pflege über Friseur bis Essenversorgung. Die barrierefreien Wohnungen sind bereits alle vermietet, freut sich Junge. Auch das Interesse an Plätzen in der Hausgemeinschaft ist groß.
Über eine „Brücke“sind Alt- und Neubau verbunden, so wird das Dachgeschoss des Altbaues nutzbar. Da haben die Hausmeister Silvio Büchner und Ronny Schuchardt-Rommel beim Ausbau wahre Wunder bewirkt, findet Architektin Renee Möser. Dort ist ein Ort der Begegnung entstanden, für die Begegnung der Bewohner untereinander, das Treffen mit den Kita-Kindern, für Fortbildungen für die Mitarbeiter oder für private Feiern.
Die Baukosten beliefen sich auf 3,1 Millionen Euro, über die Stadt kamen Fördermittel von 400.000 Euro aus Infrastrukturprogrammen. Die Arbeiten im Untergrund und an den Fundamenten gestaltete sich aufwendiger als geplant, daher war der Bau rund 100.000 Euro teuerer geworden.
Wer mag kann sich den Neubau nach Anmeldung, Telefon: 03691/72 11 30, vom 23. bis 27. November anschauen.