Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Bitterschokolade: Gut und günstig vom Discounter
Stiftung Warentest hat in sechs von 24 Produkten Schadstoffe nachgewiesen. Keine akute Gesundheitsgefahr
Berlin. Sie enthält mehr Kakao, dafür weniger Zucker: Dunkle Schokolade ist herber und vielfältiger im Geschmack als die Vollmilchvariante. Verbraucher müssen für den vollen Genuss nicht mal viel Geld ausgeben. Günstige Bitterschokolade überzeugte zum Teil mehr als teurere Konkurrenzprodukte, heißt es in der aktuellen „test“(Ausgabe
12/2020) der Stiftung Warentest. Von 24 getesteten Schokoladen mit einem Kakaogehalt von 60 bis
75 Prozent schnitten 13 insgesamt mit „gut“ab. Die besten Noten gab es sowohl für die günstigen Handelsmarken von Aldi (Moser Roth Edle Bitter), Lidl (J.D. Gross Ecuador) und Edeka als auch für die zwei Schokoladen der Hersteller Hachez (Edle Bitter) und Lindt (Excellence Edelbitter mild).
In sechs Schokoladen konnten die Tester erhöhte Schadstoffgehalte nachweisen. Zum einen waren das aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (Moah), die als potenziell krebserregend gelten und laut Stiftung Warentest nicht nachweisbar sein sollten. Bei einem anderen Produkt fiel der Gehalt an gesättigten Mineralölkohlenwasserstoffen (Mosh) negativ auf. Diese können sich in Organen anreichern und sie schädigen. Akut schädlich seien die Mineralölrückstände nicht, schreiben die Tester. Besser sei es aber, diese Schokoladen nicht täglich zu essen. Das gelte auch für das Produkt Piura Ultra rare von Original Beans. Die Bio-Schokolade wies im Test den höchsten Gehalt an dem nierenschädlichen Schwermetall Kadmium auf. Mit 0,56 Milligramm pro Kilogramm lag die Belastung jedoch unter dem EU-Höchstgehalt von 0,8 Milligramm. Die Tester bewerten die Schokolade mit einem „befriedigend“.
Insgesamt vergaben sie diese Note neunmal, zweimal reichte es nur für ein „ausreichend“. Alle Testergebnisse gibt es kostenpflichtig unter test.de.
Wer Bitterschokolade in Maßen genießt, tut nebenbei auch noch seiner Gesundheit etwas Gutes: Denn dunkle Schokolade lässt den Blutzuckerspiegel langsamer steigen und stillt das Appetitgefühl schneller. So führt sie weder zum Kontrollverlust noch zu Heißhungerattacken. Vor allem enthält sie weniger Zucker, erklärt Ernährungsmediziner Johannes Georg Wechsler. Dadurch ist das Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte geringer, dunkle Schokolade kann sogar erhöhte Cholesterinwerte senken.
Entscheidend ist die Dosis: Täglich 20 Gramm dunkle Schokolade mit 70, 80 oder 90 Prozent Kakao – auch mit Nüssen – sind kein Problem.