Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Keine Bußgelder verhängt
In Oberhof kehrt touristische Ruhe ein. Hier beginnt am Mittwoch der zweite Teil des Biathlon-Weltcups
Oberhof. „Entspannt“ist er, sagt Oberhofs Bürgermeister Thomas Schulz (Freie Wähler). Weil die Situation in seinem Ort „entspannt“ist. „Wir mussten als Stadt null Bußgelder verhängen“, informiert er über die letzten drei Tage. Weder Zufahrten wurden versperrt, noch Corona-Regeln missachtet – anders als ein Wochenende zuvor. Da hatte der touristische Ansturm die 1600-Einwohner-Gemeinde wie andere winterliche Regionen im Thüringer Wald an die oberste Belastungsgrenze gebracht und der Bürgermeister vehement für die konsequente Abriegelung des Ortes plädiert.
Die wurde nach Absprache mit Innenministerium und Landratsamt aufgeweicht, für Besucher gab es lediglich Beschränkungen, Polizei und Ordnungsamt kontrollierten Zufahrtsstraßen und im Ort.
Das soll auch beim zweiten Teil des Biathlon-Weltcups, der von Mittwoch bis Sonntag am Rennsteig stattfindet, so sein. Erst wenn alle Parkplätze – rund 1000 – besetzt sind, gibt es ein Stopp für die Einfahrt nach Oberhof.
„Wir sind keine Bußgeld-Jäger, für uns ist allerdings wichtig, dass die Rettungswagen zu jeder Zeit durchkommen“, erläutert Schulz, der neben viel Verständnis auch manche Beleidigung für die Maßnahmen erfahren hat. „Wir sind aber liebend gern weiterhin ein Urlauber- und Touristenort.“
Doch das erfordere in der jetzigen Pandemie-Phase gegenseitige Rücksichtnahme und Sicherheit. Die wären auch oberstes Gebot, wenn der Biathlon-Tross abreist und sich mehr Touristen in die Region zum Wandern und Skifahren begeben werden. Thomas Schulz hofft, dass sich an der entspannten Situation nichts ändert. In Masserberg sind am Montag einige Tagestouristen von der Polizei abgewiesen worden. Nach der neuen Allgemeinverfügung des Landkreises Hildburghausen ist für sie aktuell eine Einreise in die Region nicht gestattet.