Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Für die Submission am 20. und 21. Januar liegen 1500 Festmeter bereit
Von Sibylle Göbel
Egstedt.
Wenigstens bei der Thüringer Wertholzsubmission – in diesem Jahr der 30. – läuft trotz Corona nahezu alles in den gewohnten Bahnen: Nachdem die Submission, bei der im Gegensatz zur Auktion Gebote nicht öffentlich, sondern diskret in verschlossenen Umschlägen abgegeben werden, im vorigen Jahr wegen der Borkenkäfer-Bekämpfung und der Aufarbeitung von Sturmund Trockenholz erstmals vom Januar auf Ende Februar verlegt werden musste, findet sie in diesem Jahr wieder zum gewohnten Zeitpunkt statt.
Am 20. Januar werden die Gebote geöffnet und gesichtet, einen Tag später erfolgt die Zuschlagserteilung an den jeweils Meistbietenden. Auf dem Submissionsplatz nahe dem Erfurter Ortsteil Egstedt liegen nach Angaben der Landesforstanstalt Thüringenforst insgesamt 1504 Festmeter Holz bereit – rund 350 Festmeter mehr als im Vorjahr. Davon entfallen fast 1280 Festmeter auf Laubholz.
Am stärksten vertreten ist wiederum die derzeit wieder sehr gefragte Baumart Eiche mit knapp
1000 Festmetern, gefolgt von der Esche (223). Darüber hinaus liegen Stämme von Bergahorn (26 Festmeter), Ulme (23), Kirsche
(8), Linde, Buche, Spitzahorn, Hainbuche, Elsbeere und Roteiche parat. Bei den Nadelhölzern dominiert die Lärche mit 143 Festmetern, gefolgt von Fichte
(36), Douglasie (27), Kiefer (13)
Das Holz wird am Lagerplatz in Egstedt fachmännisch geprüft
und Schwarzkiefer (6). Insgesamt haben die Kaufinteressenten – in erster Linie Säge- und Furnierwerke, aber auch Parkettproduzenten und Holzhandwerker – diesmal die Wahl unter 16 Baumarten. Das sind drei mehr als im Februar 2020. Mit besonderer Spannung erwarten die Förster die Angebote für die Losnummer 898, einen 2,3 Festmeter starken Kirschbaum. „Außergewöhnlich sind aber auch eine fast fünf Festmeter starke Ulme mit der Nummer 881 und eine nichtheimische Schwarzkiefer von 3,1 Festmetern mit der Nummer 1025“, sagt Thüringenforst-Sprecher Horst
dann werden die Gebote für die Baumstämme abgegeben.
Sproßmann. Darüber hinaus könnten die Nummer 1113 – eine Douglasie von knapp vier Festmetern – und mehrere sehr starke Eichen- und Eschen-Stämme von jeweils mehr als drei Festmetern besonders hohe Preise erzielen. Das Holz stammt sowohl aus dem Staats- als auch aus Privatund Kommunalwald.
Im vergangenen Jahr hatte ein nur 1,8 Festmeter großer Bergahorn aus dem Forstamt Jena-Holzland mit 3614 Euro den Spitzenpreis erzielt. Das Erstaunliche daran: Den so hoch bebotenen Stamm durchzog eine etwa handtellergroße Fäulnis, die den
ARCHIV-FOTO: PETER MICHAELIS
Bergahorn aber gerade deshalb für den Einkäufer interessant machte.
Potenzielle Bieter haben seit dem 21. Dezember und noch bis zum 15. Januar die Möglichkeit, die Stämme auf dem Submissionsplatz in Augenschein zu nehmen. In diesem „Schaufenster“erhalten die aus ganz Thüringen und auch aus Sachsen-Anhält eingelieferten Stämme nicht nur einen frischen Anschnitt; Mitarbeiter des zuständigen Forstamts Erfurt-Willrode halten die Stämme auch schneefrei. Die Frist für die Annahme der Angebote läuft am 19. Januar ab.