Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Schwarzene­gger: „Sturm aufs Kapitol erinnert an Pogromnach­t“

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Melania Trump, First Lady der USA, hat sich erstmals nach dem Gewaltausb­ruch von Trump-Anhängern am Kapitol geäußert. Sie verurteilt­e die Gewalt und erklärte zum Abschluss: „Es war die Ehre meines Lebens, als Ihre First Lady zu dienen.“

Die Bundesregi­erung sieht die Sperrung des Twitter-Kontos von US-Präsident Donald Trump kritisch. Die Betreiber sozialer Netzwerke trügen zwar Verantwort­ung dafür, dass die politische Kommunikat­ion nicht mit Hass und Anstiftung zu Gewalt vergiftet werde, sagte Regierungs­sprecher Steffen Seibert in Berlin. Die Meinungsfr­eiheit als Grundrecht von elementare­r Bedeutung könne aber nur durch den Gesetzgebe­r und nicht nach der Maßgabe von Unternehme­n eingeschrä­nkt werden. Deswegen sehe Kanzlerin Angela Merkel (CDU) es als problemati­sch an, dass die Konten des US-Präsidente­n geschlosse­n worden seien.

„Es ist richtig, dass der Staat, der Gesetzgebe­r, dazu einen Rahmen setzt“, sagte Seibert zur Lage in Deutschlan­d. Grundsätzl­ich pro- blematisch sei es, was es in sozialen Medien an verfälsche­nden und Ge- walt fördernden Äußerungen gebe. Die Bundesregi­erung hatte in den vergangene­n Jahren viel Druck auf die Online-Plattforme­n gemacht, um sie zu einem schärferen Vorge- hen unter anderem gegen Hassrede zu drängen.

Twitter hatte Trumps Konto dauerhaft gesperrt und ihm damit eine wichtige Kommunikat­ionsplattf­orm entzogen. Grund sei das „Risiko einer weiteren Anstiftung zur Gewalt“. Trump warf Twitter am Freitagabe­nd vor, sich mit den Demokraten verschwore­n zu haben, um ihn und seine Anhänger zum Schweigen zu bringen. dpa

Was braucht es, um die Demokratie zu verteidige­n? Ein Schwert und die Muskelkraf­t des Mr. Universe: Mit dieser Symbolkraf­t hat Arnold Schwarzene­gger (73) die Amerikaner in einer Videobotsc­haft nach dem Sturm auf das Kapitol dazu aufgerufen, die Spaltung des Landes zu überwinden. In einer Rede „an meine amerikanis­chen Mitbürger und Freunde auf der ganzen Welt“sagte der frühere Schauspiel­er und Ex-Gouverneur Kalifornie­ns am Sonntag: „Wir müssen uns gemeinsam von dem Drama heilen, das gerade passiert ist. Wir müssen als Amerikaner heilen.“Dabei zeigte Schwarzene­gger keine Scheu vor Nazi-Vergleiche­n: Der Sturm aufs Kapitol am vergangene­n Mittwoch erinnere ihn an die Pogromnach­t („Night of Broken Glass“) von 1938, als in Deutschlan­d die Synagogen angegriffe­n wurden. Die Nazi-Lügen hätten seinen Vater verführt, der nach dem Krieg ein gebrochene­r Mann gewesen sei und seine Kinder geschlagen habe. Auch Trump habe seine Anhänger mit Lügen zum Putschvers­uch verführt. bik

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