Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Nach 18 Jahren räumt Torsten Gieß den Bürgermeister-Sessel in Wutha-Farnroda
Von Norman Meißner
Eisenach.
In der Tiefenbacher Allee starteten nach der Weihnachtsruhe wieder die Bauarbeiten für den Bau der FriedrichNaumann-Brücke im Zuge des Hochwasserschutzes.
Die Tiefenbacher Allee ist ab der Kreuzung, im Bereich der Hausnummern 1 bis 5, für den Durchgangsverkehr voll gesperrt, teilt die Stadtverwaltung mit. Verkehrsteilnehmer aus dem Grabental kommend können über eine Baustraße in die Stresemannstraße abbiegen. Von dort wird über die Scheidlerstraße, als Einbahnstraße zur Ebertstraße, in die Tiefenbacher Allee umgeleitet. Ein gesonderter Fußgängerweg wird im Kreuzungsbereich ebenfalls eingerichtet. Die Behelfsbrücke kann von Fußgängern und Radfahrern weiterhin genutzt werden.
Aus der anderen Richtung ist die Tiefenbacher Allee bis zur Baustelle als Sackgasse befahrbar. Fußgänger und Radfahrer können die Tiefenbacher Allee in Richtung Grabental weiter nutzen. Verkehrsteilnehmer werden gebeten, die Beschilderung zu beachten.
Von Peter Rossbach
Wutha-Farnroda.
„Natürlich gehe ich mit mehr als nur einem weinenden Auge. Das war 18 Jahre lang ein bestimmender und schöner Teil meines Lebens“. Torsten Gieß verlässt am 14. Januar das Rathaus in Wutha-Farnroda. 18 Jahre war er Bürgermeister in der Erbstromtalgemeinde. Nun ist Schluss.
Bereits im vergangenen Jahr war er krankheitsbedingt mehrere Monate ausgefallen und das führte auch dazu, dass er zur Wahl im Herbst nicht mehr antrat. Der bisherige Beigeordnete Jörg Schlothauer setzte sich dort im ersten Wahlgang überzeugend durch. „Mir wird die intensive Begegnung mit den Menschen, die ein Bürgermeisteramt erfordert, sehr fehlen“, sagt Gieß.
Erst Touristenführer, später Bürgermeister
Der 52-Jährige ist verheiratet, hat ein Kind und wohnt in WuthaFarnroda und gehört der Feuerwehr an, singt im Chor. Beruflich begann er als Touristenführer auf der Wartburg. Es folgte die Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten im Landratsamt Eisenach und er baute seinen Diplom-Verwaltungswirt (FH). Nach ein paar Jahren im Landratsamt des Wartburgkreises wurde Gieß Anfang 2003 in Wutha-Farnroda zum Bürgermeister gewählt.
Damals folgte er auf Ernst Kranz, der für die SPD in den Bundestag einzog. Da war Wutha-Farnroda noch SPD-Hochburg. Auch Gieß gehörte dieser Partei an, schließlich war er 1989 Mitbegründer der SDP-Ortsgruppe in Eisenach. Mit seiner politischen Heimat aber fremdelte er zunehmend. Als die Thüringer Parteioberen eine Zusammenarbeit mit der Linken bis hin zur Koalition ankündigten, war
Fast zwei Jahrzehnte lang war Torsten Gieß Bürgermeister von Wutha-Farnroda. Jetzt ist Schluss.
Schluss „Noch an diesem 18. November 2013 habe ich mein Parteibuch zurückgegeben“.
Auch als Bürgermeister hatte er nicht nur Freunde. „Wer in solch einem Amt ist und das in manchmal auch turbulenten Zeiten, muss mit Gegenwind rechnen. Den hatte ich und das war okay. Allerdings habe ich auch persönliche Anfeindungen erlebt, die man nicht vergisst“, so Gieß. Da gab es Amtsenthebungsverfahren, Disziplinarverfahren – alles verlief im Sande.
Gerade in der Debatte um die Umverlegung der B19 durch den Thüringer Wald samt Tunnel bei Mosbach sei manches zum Teil völlig aus dem Ruder gelaufen. Aber bei Gieß ist die Erkenntnis da, „dass auch ich manchmal verletzend geworden bin, manchmal im Eifer des Gefechts übers Ziel hinaus geschossen bin. Das bedauere ich sehr“.
Wohnungsgesellschaft wieder in ruhigerem Fahrwasser
Beim Blick auf die Entwicklung der Gemeinde unter seiner Ägide gebe es allerdings kaum etwas, was er bedauern müsse. Was die Infrastruktur angehe, die Gewerbeentwicklung, den Kita-Bereich oder Tourismus und anderes, habe sich sehr viel bewegt. Und die größte Baustelle von seinem Amtsbeginn, die Wohnungsgesellschaft (WOG), fahre wieder in deutlich ruhigerem Fahrwasser.
FOTO: PETER ROSSBACH
Das Schöne und Spannende am Bürgermeisteramt „ist die Vielfältigkeit, alle Themen des Lebens landen auf deinem Schreibtisch. Und da ist es schön zu erleben, dass man ein paar Räder drehen und den Menschen helfen kann.“
Was er nun selbst angehen will, weiß Torsten Gieß noch nicht so recht. „Als Bürgermeister hast du keinen Acht-Stunden-Tag und es braucht vollen Einsatz und Konzentration“. Da kämen die Familie, Haus und Garten manchmal zu kurz. Das will Gieß ändern. Ansonsten kann er sich was in Richtung Beratertätigkeit oder in Sachen Geschichte/Tourismus vorstellen. „Da gibt es aber noch nix Konkretes“.
Von Britt Mandler
Ilm-Kreis.
Arnstädter Händler haben sich mit Plakaten an einer Protestaktion beteiligt, die am Montag bundesweit gestartet ist. „Wir machen auf“steht dort in großen Buchstaben. Etwas kleiner gedruckt folgt das „…merksam“.
„Wir wollen uns nicht behördlichen Anordnungen widersetzen, sondern aufmerksam machen auf die schwierige Situation, in der wir uns befinden“, sagt Stefanie Köhler von der Boutique Seidensprung.
Nicht nur Stefanie Köhler macht bei dieser Aktion mit. Auch Steffi Schneider von „Schubidu“, Jennifer Fürtig von „Lock’n’Roll“, Torsten Pietsch vom „Handyman“, Jutta von Hollen von „Cork Fashion“und Vivian Wagner von der Spielewelt Schmidt werden in ihren Schaufenstern die Plakate platzieren.
Was sie ärgert: Bislang kann man die Dezemberhilfen, die der Bund zugesagt hat, noch nicht einmal beantragen.
Innenstadthändler, die sich an der Aktion beteiligen möchten, können sich im Internet unter www.freundschaftsdienst.eu die Plakate herunterladen. Einen etwas anderen Weg gehen die Ilmenauer Kaufleute und Gewerbetreibenden. „Wir wandeln die Kampagne leicht ab und sind ab Mittwoch mit eigenen Plakaten vertreten“, sagt der Vereinschef Dietmar Kersten.
Arnstadt.
Da Arnstadt innerhalb des Ilm-Kreises nach wie vor ein Corona-Hotspot ist, gilt seit dem
18. Dezember im Innenstadtbereich eine erweiterte Maskenpflicht. Am Bustreff An der Weiße muss der Mund-Nasen-Schutz getragen werden, aber auch zu den Marktzeiten dienstags von
7 bis 15 Uhr, freitags von 7 bis
14 Uhr und samstags von 7 bis
12 Uhr. Betroffen ist jeweils der Bereich am Markt. Die Einhaltung der Maskenpflicht wird auch kontrolliert.
Da die Infektionszahlen nicht wesentlich gesunken sind, hat der Landkreis die erweiterte Maskenpflicht nun verlängert. Sie gilt vorerst bis Ende Januar.