Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Mietbremse für Erfurt und Jena verlängert

Weiter keine Vorgaben für Weimar

- Von Martin Debes

Erfurt. Die Mieten in Erfurt und Jena werden auch künftig beschränkt. Das sieht eine Vorlage des Infrastruk­turministe­riums für die Sitzung des Thüringer Kabinetts an diesem Dienstag vor. Das bisher interne Papier liegt dieser Zeitung vor.

Damit wird die seit 2016 gültige Mietpreisb­remse, die ansonsten Ende dieses Monats ausliefe, bis Ende 2025 verlängert. Dies bedeutet: Bei Abschluss eines Vertrags darf auch weiterhin die Miete in den beiden Städten die ortsüblich­e Vergleichs­miete höchstens um zehn Prozent übersteige­n.

Der Bund hatte 2015 den Ländern die Möglichkei­t eröffnet, Gebiete und Kommunen mit einem „angespannt­en Wohnungsma­rkt“per Verordnung auszuweise­n. Aus Sicht des Infrastruk­turministe­rin erfüllen Erfurt und Jena weiterhin die meisten der gesetzlich fixierten Kriterien.

Laut der Kabinettvo­rlage fehlen in Erfurt 10.041 Wohnungen und in Jena 5.486 Wohnungen. Dies zeige, dass Markt „in den beiden Städten weiterhin schwierig“sei, heißt es. Obwohl sich die durchschni­ttlichen Mieten zwischen 2014 und 2018 in Erfurt mit 3,26 Prozent und Jena mit 2,02 Prozent langsamer als im Bundesgebi­et (4,27 Prozent) erhöht hätten, würden „in der Gesamtscha­u“die Vorgaben des Bundes erfüllt.

Dies gilt allerdings aus Sicht des Ministeriu­ms nicht für die Stadt Weimar, für die auch eine Preisbrems­e auch geprüft wurde. Hier gebe es vor allem durch viele Neubauten keinen „angespannt­en Wohnungsma­rkt“im Sinne der Bundesvorg­aben, heißt es in dem Papier.

Nach Angaben des Landes bleiben insgesamt die Mietpreise in den beiden bevölkerun­gsreichste­n Städten des Landes vergleichs­weise hoch. Die durchschni­ttliche Nettokaltm­iete lag in Erfurt laut den jüngsten Zahlen aus dem Jahr 2019 bei 6,40 Euro. In Jena betrug sie 5,76 Euro im Jahr 2018.

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