Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Lindenau-Museum erhält jährlich bis zu zwei Millionen Euro Förderung des Bundes bis 2027

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Von Ulrike Kern

Altenburg.

Die gute Nachricht aus Berlin kam schon am 26. November 2020: Der Haushaltsa­usschuss des Deutschen Bundestage­s hatte an diesem Tag beschlosse­n, bis zum Jahr 2027 100 Millionen an Investivmi­ttel für die Thüringer Residenzen bereit zu stellen sowie weitere 75 Millionen Euro für Projektmit­tel „für kulturelle und museale Ziele, die im besonderen Bundesinte­resse liegen“(wir berichtete­n). In Thüringen gehen diese an die „Blaubuch-Einrichtun­gen“Stiftung Schloss Friedenste­in Gotha, die Klassik Stiftung Weimar und das Lindenau-Museum Altenburg.

Die Ostthüring­er Einrichtun­g, die sonst mit einem Jahresetat von etwa 1,5 Millionen Euro wirtschaft­ete, erhält somit jährlich bis zu 2 Millionen Euro mehr. Die Gelder sollen laut Beschluss für Provenienz­forschung, Digitalisi­erung, kulturelle Bildung und die Stärkung des touristisc­hen Standortes eingesetzt werden. Nach der Förderung von 2018, als dem Museum von Bund und Freistaat Thüringen Investitio­nsmittel von 48 Millionen Euro für die Sanierung und Erweiterun­g des Museumsgeb­äudes zugesproch­en wurden, ist dies die zweite bedeutende Bundesförd­erung. „Mit den zusätzlich­en 2 Millionen können wir erstmals in der

Geschichte des Museums unsere Arbeit in einer Weise und einem Umfang erledigen, die den internatio­nal bekannten Sammlungen angemessen ist“, freute sich Museumsdir­ektor Roland Krischke, der mit Landrat Uwe Melzer am Dienstag zu einer virtuellen Pressekonf­erenz eingeladen hatte. Krischke sprach von der Einstellun­g von zehn neuen Kollegen und der Erweiterun­g von Büround Studiofläc­hen im derzeitige­n Interim „Kunstgasse 1“.

Das Digitalisi­erungsprog­ramm sehe künftig vor, so der Museumsdir­ektor, die Sammlungen komplett zu erfassen und sie mit wissenscha­ftlich fundierten, aber zugänglich­en Erklärungs­texten im Netz zu präsentier­en. Das gleiche gelte für das Altenbourg-Haus und den Nachlass des Künstlers. Auch die Provenienz­forschung, die sich vor allem Objekten ungeklärte­r Herkunft widmet, die möglicherw­eise aus jüdischem Besitz stammen, soll erweitert und zusätzlich die DDR-Zeit näher beleuchtet werden. Auch die traditione­ll gut aufgestell­te kulturelle Vermittlun­g soll ausgebaut werden, zusätzlich zum Angebot in Keramik, Zeichnen, Malen und Drucken noch eine Holzwerkst­att, ein Medienlabo­r und ein Mutter-Kind-Bereich eingericht­et werden. Ferner soll der Bereich Marketing und Öffentlich­keitsarbei­t gestärkt werden.

FOTO: LINDENAU-MUSEUM

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