Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Erste Kündigungen sind für 1. März zu erwarten. Das Sozialamt berät vor Ort
Von Frank Karmeyer
Erfurt.
Vorschläge sind willkommen: Die Landeshauptstadt verleiht alle drei Jahre den Preis an Akteure, die das kulturelle Leben Erfurts auf besondere Weise prägen und ehrt mit einem Preisgeld von 5000 Euro ihre Verdienste. Jeder Thüringer ist eingeladen bei der Kulturdirektion Erfurt eigene Vorschläge für Preisträger einzureichen. Vorgeschlagen werden können sowohl natürliche, als auch juristische Personen. Vorschläge können bis 1. März 2021 bei der Stadtverwaltung Erfurt, Kulturdirektion, 99111 Erfurt oder per E-Mail an kulturdirektion@erfurt.de in schriftlicher Form unter Nennung der vollständigen Absenderangabe eingereicht werden.
„Dem Vorschlag ist eine möglichst aussagekräftige Beschreibung der kulturellen Arbeit beizufügen“, heißt es in dem Aufruf der Kulturdirektion. Rückfragen können an die Kulturdirektion Erfurt, Frau Halbauer, Tel. 0361/6551635 oder kulturpreis@ erfurt.de gerichtet werden.
Kulturpreisträger der vergangenen Jahre waren: Alfred Mörstedt (Maler und Grafiker), Jürgen Kerth (Musiker), Ernst August Zimmermann (Druckgrafiker), Gert Frischmuth (Chorleiter), Dieter König (Leiter der Stadtharmonie), Günter Kreienbrink (Restaurator und Buchbinder), Erfurter Herbstlese, Erfurter Netzwerk Zughafen, Tanztheater Erfurt, Imago Kunst- und Designschule und Projekt Kalif Storch.
Erfurt.
Fünf weitere Todesfälle von Patienten mit Covid-19 vermeldete das Erfurter Gesundheitsamt am Dienstagmorgen. Zudem wurden seit dem Vortag 56 Neuinfektionen registriert. Damit wurden in Erfurt bislang 3532 Personen positiv auf das Virus getestet.
Die 7-Tage-Inzidenz (Ansteckungen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen) liegt in Erfurt bei 184,1. Die Zahl der als genesenen Menschen ist um 76 auf 2574 gestiegen. Mit den neuen Todesfällen sind insgesamt 89 Personen verstorben. Aktuell gibt es in Erfurt 869 aktive Infektionen mit dem Coronavirus.
Von Holger Wetzel
Erfurt.
Die rund 80 in der „Alten Parteischule“in Erfurt verbliebenen Mieter sollen im Lauf des Januars ihre Kündigung erhalten. Zugleich will der Vermieter gemeinsam mit der Stadt durch Beratung und alternative Angebote verhindern, dass sie in die Wohnungslosigkeit abgleiten. Das hat Sozialamtsleiter Torsten Haß nach einem Gespräch mit dem Vermieter mitgeteilt.
„Wenn die Kündigungen verschickt werden, sind für eine Woche Mitarbeiter des Sozialamtes im Foyer der Alten Parteischule vor Ort, um die Mieter zu beraten“, sagt Torsten Haß. Gemeinsam mit den Kündigungen würden die Mieter zudem Infos zu potenziellen Vermietern und Beratungsangebote erhalten.
Das Jobcenter sei ebenfalls eingebunden. „Wir haben alles getan, was man im Vorfeld tun kann“, meint Tosten Haß.
In den Apartments der Alten Parteischule am Erfurter Südpark leben viele Menschen, die nicht ohne weiteres eine andere Wohnung bekommen. Eine vermeintliche Kündigung, die Anfang
Die Mieter im Gästehaus der Alten Parteischule in Erfurt sind verunsichert. Viele von ihnen können nicht ohne weiteres eine andere Bleibe finden, wenn ihnen jetzt gekündig wird.
Dezember für Ende Dezember verschickt worden war, alarmierte deshalb das Sozialamt und die Sozialpolitiker: Es wurden zahlreiche neue Fälle von Obdachlosigkeit befürchtet.
Der Verwalter bezeichnete die vermeintliche Kündigung jedoch später als „Information“und sicherte ein Verbleiben der Mieter bis Ende Januar zu. Er bot zudem die Zusammenarbeit mit der Stadt an.
Auch im Februar sollen nun keine Mieter ihr Apartment verlassen müssen. Die Kündigungen, die demnächst verschickt werden,
ARCHIV-FOTO: MARCO SCHMIDT gelten in rund 60 Fällen für den 1. März. Weitere 20 Vertragsverhältnisse enden innerhalb der nächsten sechs Monate, hat Torsten Haß erfahren.
Rund 100 Zimmer, die von Arbeitgebern für ihre Mitarbeiter aus dem EU-Ausland angemietet worden waren, seien bereits frei gezogen. Auch den 17 institutionellen Mietern soll gekündigt werden.
Der Eigentümer des früheren Parteischulgebäudes habe sich im Gespräch als kooperativ erwiesen, sagt der Sozialamtsleiter Haß. Es sei vereinbart worden,
FOTO: MARCO SCHMIDT dass das Sozialamt regelmäßig über den Status der Mietverhältnisse informiert werde. Der Vermieter verfüge zudem selbst über weitere Immobilien mit Wohnungen, die er den betroffenen Mietern nach einem ähnlichen Mietmodell wie in der Parteischule anbieten wolle. Für eine weitere Immobilie habe er die Umnutzung für Wohnungen beantragt. Zwischenlösungen innerhalb der Parteischule, die von oben nach unten saniert werden soll, seien ebenfalls denkbar.
Die leer stehenden Flüchtlingscontainer an der Heinrichstraße und im Gebreite, die im Dezember als Notlösung für die Mieter geprüft werden sollten, seien „nicht aus der Welt“, meint Torsten Haß. Es sei aus jetziger Sicht aber unwahrscheinlich, dass sie als Notunterkünfte benötigt würden.
Die Alte Parteischule soll ab dem Sommer 2022 zur Ausbildungsstätte für den Bundes-Zoll werden. Ein entsprechendes Interesse hatte die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben bestätigt. Der Vermieter will das Gebäude deshalb leer ziehen und für die neue Nutzung herrichten.
Von Anja Derowski
Erfurt.
Ein einziger Unfall mit Personenschaden mit einem E-Scooter hat sich im vergangenen Jahr in Erfurt ereignet. Ein 85-Jähriger stürzte mit dem Elektroroller und verletzte sich leicht. Bei einem weiteren Unfall entstand nur Sachschaden. In ganz Deutschland indes gab es laut Bundesamt für Statistik zwischen Januar und September 2020 insgesamt 1570 Unfälle mit Verletzten. In Thüringen waren es 17 Unfälle. 2019 wurde bei einem E-Scooter-Unfall in Stadtilm eine Person getötet.
Die Landespolizeiinspektion erfasst das Gebiet Erfurt und Sömmerda. „Insgesamt registrierten wir in den vergangenen beiden Jahren 295 Verstöße“, sagt Matthias Polten, Bereichsleiter Verkehr in der LPI. Da die Scooter 2020 aus Erfurt abgezogen und nicht mehr verliehen wurden, gab es in dem Jahr nur 67 Verstöße. „Dazu gehören Fahren ohne Pflichtversicherung oder unter Alkohol und Drogen.“Den höchsten Wert hatte ein 30-Jähriger am 1. Mai mit 2,59 Promille. „Der Älteste, den wir erwischten, war 59, der jüngste elf Jahre alt – letzterer darf in dem Alter noch gar nicht fahren“, so Polten.
Erfurt.
Die Sammeltour zur Entsorgung der alten Weihnachtsbäume setzt die Stadtwirtschaft am 13. Januar fort. An diesem Mittwoch sollten die Bäume in den Stadtteilen, die an der Reihe sind, bis 6 Uhr morgens an den Abholstellen der Mülltonnen bereitgestellt werden: Ilversgehofen, Kühnhausen, Mittelhausen, Schwerborn und Stotternheim.
Am Donnerstag, 14. Januar, stehen die Andreasvorstadt sowie Marbach und Tiefthal im Plan.
Die ausgedienten Weihnachtsbäume müssen komplett abgeschmückt sein, weil sie kompostiert werden.
Wer den Abholtermin verpasst hat oder nicht nutzen wollte, muss sich selbst um die Entsorgung kümmern. Bäume können kostenlos auf den Wertstoffhöfen abgegeben, zerkleinert in die Biotonne gesteckt oder auf dem eigenen Komposthaufen entsorgt werden.