Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Kleine und große Wintersportfans tummeln sich bei Kaltohmfeld und andernorts. Ordnungsamtschef erinnert an Regeln
Von Sigrid Aschoff
Leinefelde-Worbis.
Das Winterwetter lockt derzeit viele ins Freie. Kinder möchten rodeln, andere wollen gerne Ski fahren. Das versteht Günther Fiedler, Leiter des Ordnungsamtes von LeinefeldeWorbis, nicht aber das muntere Treiben, das es am vergangenen Wochenende an verschiedenen Orten der Einheitsstadt gab. „Das, was man da erlebte, hat nichts mehr mit Infektionsschutz zu tun“, sagt er ganz klar.
In Kaltohmfeld, unweit des Birkenberges, seien alle Straßen zugeparkt gewesen. Und aufgefallen seien Autokennzeichen aus dem Thüringer Wald. Ebenso reisten viele Besucher aus Nachbarkreisen an. Dass auch oft der Abstand zu anderen Personen nicht eingehalten wurde, ärgert Günther Fiedler. Ein ähnliches Bild bot sich bei der Burg Scharfenstein. Insbesondere in den oberen Bereichen der Hänge, von denen die Kinder abfuhren, hätten sich „immer wieder große Gruppen von Eltern und Erziehungsberechtigten“versammelt. Auch auf dem Klien bei Breitenbach seien die Abfahrten überfüllt gewesen. „Einige größere Kinder waren zudem der Meinung, mit ihren Fahrrädern zwischen den Schlitten zu fahren.“
Nach vielen Hinweisen von Bürgern, die die Ordnungsbehörde
erreichten, richtet der Amtschef daher noch einmal einen Appell an die Bürger, sich an alle Maßnahmen zu halten, die dazu dienen, das Coronavirus einzudämmen. Dies sollte auch aus Achtung vor dem medizinischen Personal geschehen, das sich täglich um die Kranken kümmert.
Hinweis auf Ausgangssperre im Landkreis
Vergessen werden sollte außerdem nicht, dass es wegen der hohen Infektionszahlen im Landkreis Eichsfeld eine Ausgangssperre gibt. Ausdrücklich weist Fiedler darauf hin, dass der Aufenthalt im Freien nur mit Angehörigen des eigenen Haushaltes
und einer haushaltsfremden Person gestattet ist. Hier ergehe erneut der Hinweis an die Erwachsenen, die sich in Gruppen von mindestens drei Haushalten auf der Straße träfen, sich an die Regeln zu halten.
Und er zitiert einen Bürger, dem das Szenario vom Wochenende Sorgen bereitet. Der sagte: „Am Sonntag war auf dem Scharfenstein ein ziemlicher Betrieb. Masken? Bier gab es aus dem Kofferraum. Es geht um die Gesundheit oder gar um das Leben anderer Leute. Übertragung geschieht halt durch Kontakt. Die Erfahrungen, die einer unserer Angehörigen machen musste, sind kaum zu beschreiben.“
Im Stadtgebiet gibt es zahlreiche Waldgebiete, wo momentan Wintersport möglich ist. „Jeder möge bitte darauf achten, dass die sportlichen Aktivitäten und Spaziergänge nicht nur auf wenige Orte beschränkt werden. Die Eltern möchten bitte Vorbild sein und darauf achten, in welchen Gruppen sich ihre Kinder bewegen. Alle können mit ihrer Verhaltensweise einen Beitrag leisten. Die Verantwortung liegt mit bei jedem einzelnen, dass es nicht zu noch mehr Einschränkungen kommt. Wir wollen alle nicht, dass noch Ortslagen und Gebiete gesperrt werden müssen, um die Pandemie weiter zu bekämpfen“, so Günther Fiedler.