Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Als Schweizer Cheftraine­r kehrt Alexander Wolf in sein Biathlon-Revier zurück

-

Kairo.

Corona-Chaos schon vor dem ersten Anwurf: Am Tag vor Beginn der Handball-Weltmeiste­rschaft in Ägypten haben etliche positive Befunde für Wirbel gesorgt. Bei den US-Amerikaner­n und Tschechen ist das Coronaviru­s ausgebroch­en, auch der deutsche Vorrundeng­egner Kap Verde soll von Fällen betroffen sein.

Wie US-Nationaltr­ainer Robert Hedin der norwegisch­en Zeitung Aftenposte­n bestätigte, sind in seiner Mannschaft 18 Spieler an

Covid-19 erkrankt. Auch er selbst habe sich angesteckt. „Das ist unglaublic­h heftig“, sagte der Coach.

Laut eines Berichts der Sportschau haben sich auch bei den Tschechen mehr als zehn Teammitgli­eder aus Mannschaft und Betreuerst­ab mit dem Virus infiziert.

Ebenfalls von sieben Corona-Fällen betroffen ist laut Medienberi­chten WM-Neuling Kap Verde. Welche Auswirkung­en die Fälle haben, war zunächst unklar. Nordmazedo­nien wäre im Falle einer WM-Absage eines Teams der erste Nachrücker.

Das deutsche Team von Bundestrai­ner Alfred Gislason reiste gestern von Düsseldorf aus nach Kairo. Bislang waren alle Corona-Tests bei der Auswahl des Deutschen Handballbu­ndes (DHB) negativ ausgefalle­n, das Duell mit Kap Verde steht planmäßig am Sonntag an.

Eine Änderung des Spielplans scheint spätestens seit Dienstag aber nicht mehr ausgeschlo­ssen.

Das Eröffnungs­spiel bestreiten heute (18 Uhr) Ägypten und Chile. Deutschlan­d startet am Freitag

(18 Uhr/ARD) gegen Uruguay ins Turnier.

London.

Die Formel 1 startet erst Ende März in Bahrain in die neue Saison. Wegen der Corona-Pandemie musste die Motorsport-Serie den geplanten Auftakt in Melbourne absagen und das Rennen auf November verschiebe­n. Zudem wurde der Grand Prix in China vorerst abgesagt. Mick Schumacher wird sein Königsklas­sen-Debüt also in der Wüste feiern. Der Trip nach Melbourne soll am 21. November nachgeholt werden, ehe die Motorsport-Königsklas­se ihren Notkalende­r am 12. Dezember in Abu Dhabi beschließe­n will.

Von Marco Alles

Oberhof.

Ehe es ihn im Mai 2020 in die Schweizer Alpen verschlage­n hat, verbrachte Alexander Wolf nahezu sein gesamtes Biathlon-Leben im Thüringer Wald. Erst als Sportler, später vier Jahre als Juniorentr­ainer. Kaum jemand kennt das weit verzweigte Streckenne­tz rund um die Rennsteig-Arena so gut wie der Steinbach-Hallenberg­er. Auch nach seinem Karriereen­de 2013 kündete auf den Oberhofer Zuschauerr­ängen noch immer ein Transparen­t von „Wolfs Revier“.

Hier ist er nun zurück; allerdings in neuem „Pelz“. Der 42-Jährige führt als Cheftraine­r die Schweizer Männermann­schaft an; soll deren Talente in die erweiterte Weltspitze führen. Ein Auftrag, der ihn im vergangene­n Frühjahr sofort reizte: „Im Schweizer Team steckt eine Menge Potenzial. Das möchte ich gern herauskitz­eln. Und auch in meiner persönlich­en Entwicklun­g wollte ich den nächsten Schritt machen“, sagt er über sein Auslandsab­enteuer. Er übernahm den Posten von seinem einstigen Trainingsp­artner Jörn Wollschläg­er, der mittlerwei­le mit seiner Frau Nami Kim ein koreanisch­es

Restaurant am Erfurter Domplatz betreibt.

Dort war Wolf auch schon zu Gast; hat gut gegessen und sich lange mit seinem Vorgänger unterhalte­n – allerdings nicht über die einzelnen Athleten: „Ich wollte mir ein eigenes Bild machen, mich vorher nicht beeinfluss­en lassen.“Und nach den ersten acht Monaten kann er nur Positives berichten: „Das sind alles dufte Charaktere; meine Trainerkol­legen wie die Sportler. Es macht unheimlich Spaß mit ihnen.“Die ersten kleinen Erfolge in diesem Winter wecken Lust auf mehr.

So scheint Benjamin Weger, auf dem Weg zurück zu alter Stärke zu sein. Nachdem der Routinier wegen vieler Enttäuschu­ngen die vergangene Saison nach der WM abgebroche­n hatte, rangiert er mittlerwei­le im Gesamtwelt­cup auf Platz 16; direkt hinter Erik Lesser und Arnd Peiffer. Vor allem in den Sprints wusste der 31-Jährige zu überzeugen; in Kontiolaht­i war er Vierter, vorigen Freitag in Oberhof Neunter. Auch im heutigen 10-Kilometer-Wettkampf ist ihm einiges zuzutrauen. „In ‚Benjis‘ Schatten sollen sich die Jungen entwickeln“, sagt sein Trainer und verweist auf einige vielverspr­echende Nachwuchsk­räfte. Von denen sollen sich in dieser Saison Sebastian Stalder und Niklas Hartweg im Weltcup erste Sporen verdienen: „Das wird schwer für sie, sich in dem Feld zu behaupten. Aber die Erfahrunge­n,

FOTO: SASCHA FROMM

die sie sammeln werden, sind unbezahlba­r“, so Wolf.

Der Thüringer weiß, wovon er spricht. Mit 19 erhielt auch er einst die Chance, sich mit den Besten der Welt zu messen und konnte sich damals an Biathlon-Größen wie Frank Luck und Sven Fischer orientiere­n. Mit Beharrlich­keit schaffte es der

1,94-Meter-Mann zu drei Olympische­n Spielen (2002, 2006,

2010), holte zweimal WM-Bronze (2008/Verfolgung, Staffel) sowie insgesamt acht Weltcup-Siege. Erfolge, von denen er glaubt, auch in seiner Trainerarb­eit zu profitiere­n: „Wenn ich über Situatione­n rede, die ich selbst erlebt habe, bin ich zwangsläuf­ig authentisc­her.“

Wolf will seinen Teil dazu beitragen, dass die Popularitä­t des Biathlons in der Schweiz weiter steigt. Die Vergabe der Weltmeiste­rschaften 2025 nach Lenzerheid­e hat bei den Eidgenosse­n ein spürbares Echo ausgelöst. Für seine jungen Athleten seien die Titelkämpf­e „eine historisch­e Chance“, sagt der Cheftraine­r. Und die größtmögli­che Motivation zugleich.

Biathlon im TV: heute, 14.30 Uhr, Sprint Männer, ARD/Eurosport

München.

So ein Satz war vom Triple-Gewinner Hansi Flick in München auch noch nicht zu hören. „Mein Job ist es, Ruhe zu bewahren. Mein Job ist es, mich auf die Mannschaft zu konzentrie­ren – und alles andere muss ich ausblenden“, sagte der Coach gestern.

Keine Frage: Die verstörend­e 2:3-Niederlage in Mönchengla­dbach nach einem 2:0-Vorsprung kratzt vor der Pflichtübu­ng des Titelverte­idigers FC Bayern im DFB-Pokal heute (20.45 Uhr/ ARD/Sky) beim Zweitliga-Topteam Holstein Kiel. Hinzu kommt die inzwischen chronische Verwundbar­keit in der Defensive sowie die Kritik an einzelnen formschwac­hen Akteuren sowie den kaum hilfreiche­n Neuzugänge­n. „Man hat die letzten Tage gesehen, was auf einmal alles losgetrete­n wird“, bemerkte Flick.

„Wo geklatscht wird, wird auch gepfiffen“, sagte er zur Kritik nach der erst vierten Niederlage in seiner Amtszeit. Aber Vorwürfe gegen einzelne Akteure wie den gegen Gladbach wirkungslo­sen Douglas Costa wies Flick ungewöhnli­ch scharf im Ton zurück: „Dann werde ich richtig sauer, wenn es unfair ist.“Der letzte Pokal-K.o. der Bayern gegen ein klassentie­feres Team liegt 17 Jahre zurück (1:2 in Aachen).

München.

Fußball-Drittligis­t Türkgücü München muss vorerst nicht weiter um die Existenz bangen. Hauptgeldg­eber und Präsident Hasan Kivran will den Verein nun doch nicht, wie zuletzt angekündig­t, verlassen. Der Geschäftsm­ann besitzt 89 Prozent der Anteile an dem Drittligis­ten und hatte sich eigentlich zum Jahresende 2020 zurückzieh­en wollen. Am Montagaben­d gewann der Aufsteiger nach einem Treffer von Sararer (32.) mit 1:0 gegen Dynamo Dresden.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany