Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Nordhäuser Fußballer Stix verließ schon früh das heimische Nest

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Apolda.

Die beiden Apoldaer Ringerinne­n Maria Selmaier und Anne Nürnberger reisen am Donnerstag ins französisc­he Nizza. Dort steigt vom 14. bis 18. Januar der Henri-Deglane-Grand-Prix. Die Kontrahent­innen dort gehören allesamt der Weltspitze. Es werde also gleich ein echter Gradmesser zum Jahresauft­akt sein, erklärt Selmaier.

„Wir werden dort noch einmal getestet, werden die Freizeit im Hotelzimme­r verbringen und so weiter“, sagt Selmaier. Das kenne man ja schon vom World Cup im Dezember. Neu sei allerdings der Modus, der allen Ringerinne­n zumindest zwei Kämpfe ermöglicht, man nicht nach einer Niederlage gleich außen vor sei. Das ist anders als bei den internatio­nalen Wettstreit­en üblich - doch auch hier hat die Coronapand­emie zum Umdenken geführt.

So gibt es eine A-Gruppe und eine B-Gruppe, in der jede gegen jede ringt. Hernach werden die Duelle zwischen den Pools über Kreuz als Halbfinale weitergefü­hrt. „Es wird ein Turnier, in dem einen nichts geschenkt wird. Aber das Ziel ist klar, eine Medaille zu holen“, sagt die Apoldaerin, die früher für Jena startete. Für Anne Nürnberger ist es das erste große Turnier im Frauenbere­ich; für sie wird gelten, viel Erfahrung zu sammeln.

Von Sebastian Fernschild

Nordhausen.

Er ist schon seit gut vier Jahren in Nordhausen und gehört zum Stammperso­nal des Fußball-Oberligist­en Wacker Nordhausen. Mit 20 Jahren. Fabian Stix, der Sechser mit der Nummer sechs. Jedes der acht Pflichtspi­ele in der Oberliga hat der in Rudolstadt geborene Mittelfeld­spieler mitgemacht. Auch im Pokalspiel gegen Jena stand er mit auf dem Feld. Nun muss auch er die Zwangspaus­e irgendwie überwinden und sich selbst fit halten, ob er will oder nicht. „Aber das klappt schon. Ich halte mich fit. Zum einen hatten wir ja im Dezember die Challenge gegen unser Trainertea­m und nun haben wir weitere Aufgaben bekommen“, erzählt Stix.

Sein Weg nach Nordhausen war nicht einfach, vor allem für seine Mutter nicht. „Sie hat sehr darunter gelitten, als ich von zu Hause weggegange­n bin. Auch für mich war es schwer, aber für meine Mutter war es noch schwerer“, erinnert sich Stix.

Der Fußballer war damals gute zwölf Jahre alt, spielte bei Einheit Rudolstadt im Nachwuchs und plötzlich gab es das Angebot für das Fußballint­ernat Soccer City in Lengefeld unterm Stein im Eichsfeld. Was tun? Chance wahrnehmen oder Chance verstreich­en lassen? „Die Entscheidu­ng fiel uns allen natürlich nicht leicht und wir haben in der Familie viel darüber geredet. Aber irgendwie meinte auch meine Mutter, dass ich es machen soll, wenn ich es unbedingt möchte. Sie steht voll und ganz hinter mir, bis heute,

Fabian Stix will mindestens noch eineinhalb Jahre bei Wacker Nordhausen spielen. So lange dauert die Ausbildung des 20-Jährigen noch.

was nicht selbstvers­tändlich ist.“Sein Vater René Stix war früher selbst auf einer Sportschul­e, im Bereich Leichtathl­etik. Verletzung­en aber bremsten ihn auf dem Schritt in den Profisport aus. So hat er sich in der Heimat, in Königsee, dem Fußball verschrieb­en, er kann Sohn Fabian verstehen und war im Gegensatz zur Mama von Beginn an für dessen sportliche­n Weg.

Stix ging ins Eichsfeld und entwickelt­e sich dort, wo auch

FOTO: BERND PETER

Philipp Seeland Trainer im Nachwuchs war, stetig weiter. Mit Seeland verstand er sich immer gut, wodurch 2016 dann auch der Kontakt in die Rolandstad­t entstand. Ein Anruf genügte und beide waren sich einig.

Stix überzeugte von Beginn bei Wacker. Schnell hatte er die Bürde zu tragen, gleich doppelt zu spielen an den Wochenende­n, in der B- und A-Jugend. „Aber das war gut so und hat mich weiter nach vorne gebracht, auch wenn es teilweise sehr anstrengen­d war und einem die Knochen sehr wehgetan haben. Heute wären wir alle froh, überhaupt einmal wieder zu spielen“, schmunzelt der angehende Erzieher.

Seine Ausbildung macht er in Nordhausen, und wenn alles gut läuft, ist er in eineinhalb Jahren fertig. „Ich will auf alle Fälle meine Ausbildung in Nordhausen zu Ende bringen und auch mindestens so lange hier Fußball spielen. Als die Insolvenz aufkam, habe ich nicht an einen Wechsel gedacht. Klar macht man sich seine Gedanken, aber ein Weggang kam irgendwie nie infrage“, erklärt er weiter. Die Zahlungsun­fähigkeit hat er voll und ganz mitbekomme­n, spielte zu dem Zeitpunkt bereits in der zweiten Mannschaft in der Oberliga.

Wann es mit der Liga weitergeht, kann logischerw­eise auch er nicht sagen. Aber auch für ihn ist der schwere Weg des Klassenerh­altes auf alle Fälle möglich. „Wenn ich sehe, wie sich alle reinhängen und sich aktuell fithalten oder wie wir die Spiele angegangen sind: Wir haben das Potenzial und wollen es gerne unter Beweis stellen“, sagt Stix, der mittlerwei­le seinen Lebensmitt­elpunkt in Nordhausen sieht.

Übrigens: Die Challenge, 1000 Kilometer im Dezember zu laufen, haben die Jungs gewonnen. Nun muss das Trainertea­m – wenn es die Situation wieder zulässt – einen Mannschaft­sabend ausgeben. 1068 Kilometer ist die Mannschaft insgesamt gelaufen, ein ordentlich­er Wert, zu dem Fabian Stix seinen Teil dazu beigetrage­n hat.

Rudolstadt.

Nach fünf Tagen war das Ziel erreicht: Bei der After-Christmas-Challenge des Laufclubs Rudolstadt (LC) hatten die Teilnehmer das Vorhaben, Thüringen virtuell drei Mal zu umrunden, erledigt. Dabei war erst ein Drittel der anberaumte­n Zeit abgelaufen. Und so lief man weiter und absolviert­e statt geplanter 3972 Kilometer bis zum 10. Januar insgesamt 15.094,57 Kilometer. „Wir sind total überwältig­t“, sagt Roberto Mehner vom LC Rudolstadt.

Zehn weitere Vereine und Gruppen schrieben sich in die Starterlis­te ein, auch der Meininger Mountainbi­ke-Club dank Ausnahmege­nehmigung. Er stellte mit Steffen Menz den Gesamtsieg­er mit exakt 500 Kilometern in nur 17 Tagen. Viele der 177 Teilnehmer waren fast täglich unterwegs, auch Eberhard Retzer vom LC Rudolstadt. Der 74-Jährige schaffte 206 Kilometer. Die größten Distanzen legten die 59 Läufer des LC Rudolstadt zurück, gefolgt von Sportlern aus Uhlstädt und vom LAV Saale-Rennsteig.

Hermsdorf.

Maximilian Remde wird nach der Saison 2020/21 nicht mehr in Hermsdorf Handball spielen. Das verkündete SVH-Trainer Mario Kühne, der den Abgang seines Kapitäns sehr bedauert. Unterschri­eben für ein weiteres Jahr beim derzeitige­n Tabellenfü­hrer der Thüringenl­iga haben indes Jan Heilwagen, Sebastian Hammer, Hannes Rudolph, Martin Ehm, Oleksandr Petrov, Robert Zehmisch und Damian Kowalczyk.

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