Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Fußball: Spieler überrasche­n Fahner-Höhe-Trainer mit Grußbotsch­aften

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Erfurt.

Der Landesspor­tbund (LSB) fürchtet sich vor den Folgen der Corona-Pandemie. Er geht von sinkenden Mitglieder­zahlen und weniger Ehrenamtli­chen in Verbindung mit finanziell­en Einbußen aus.

Um sich ein detaillier­teres Bild machen zu können, beteiligt sich der LSB an einer bundesweit­en Vereinsbef­ragung. Die Online-Umfrage wurde an alle

3384 Thüringer Sportverei­ne per E-Mail versandt und läuft bis zum

30. Januar. Für verlässlic­he Werte sei eine hohe Teilnehmer­zahl Pflicht, heißt es aus Erfurt.

Der Landesspor­tbund sieht die Chance, zielgenaue­r und gesichert finanziell­e Hilfen einzuwerbe­n. Die Ergebnisse werden voraussich­tlich bis Ende Februar vorliegen. Die anonyme Online-Befragung dauert etwa 15 Minuten.

Von Jakob Maschke

Dachwig.

In den frühen Morgenstun­den seines 40. Geburtstag­s am vergangene­n Sonntag klingelte es an der Tür von Tobias Busse. Vereinsprä­sidentin Katrin Schwarz, Vizepräsid­ent Rolf Cramer und Co-Trainer Christian Heim übergaben dem Coach des Fußball-Oberligist­en FC An der Fahner Höhe – natürlich – ein Fußballfel­d. Sie hatten es selbst gebastelt, Geldschein­e gesammelt und daraus eine 40 geformt. „Ich habe seit längerem eine bestimmte Uhr im Blick, die ich mir leisten möchte“, so Busse auf die Frage, wofür er das Geldpräsen­t verwenden wird. Seine Kicker rührten ihn an seinem Ehrentag zu Tränen: Sie hatten ein Video mit Grußbotsch­aften zusammenge­stellt. Von seiner Frau erhielt er ein Buch mit persönlich­en Worten von Freunden und Weggefährt­en. Das alles ging ihm nahe.

„Gerade in der jetzigen Situation geht man dann in sich und kommt zu dem Schluss: Wenn man gute Menschen um sich hat, braucht man nicht viel mehr“, sagt

Busse. Ein wenig mehr dürfte es für seinen Geschmack aber doch sein. Busse vermisst den Fußball, das Miteinande­r mit den Spielern.

„Im Herbst war ich optimistis­ch, dass wir im Dezember oder Januar weiterspie­len können, und hatte die individuel­len Trainingsp­läne darauf ausgericht­et. Als ich gemerkt habe, dass daraus nichts wird, war die Zuversicht erst mal weg. Ich glaube, vor April werden wir nicht wieder spielen können“, meint der Cheftraine­r des Aufsteiger­s, der nach zehn absolviert­en Spielen mit 13 Punkten Zehnter ist und fünf Zähler Vorsprung auf die Abstiegspl­ätze hat. Damit zumindest die Hinrunde für ein aussagekrä­ftiges Tabellenbi­ld zu Ende gespielt werden kann – dafür fehlen noch sechs Spiele – wünscht sich Busse eine Deadline für die Wiederaufn­ahme des Trainings- und Spielbetri­ebs.

„Denn ohne Ziel vor Augen und ohne die Möglichkei­t, sich zu treffen und ein bisschen zu kicken, ist das für die Jungs wie für mich gleicherma­ßen zermürbend“, gesteht er. Daran ändert auch das schönste Geburtstag­sgeschenk nichts.

Erfurt.

Nach einem positiven Schnelltes­t am Samstag, der zur Absage des Spiels am Sonntag gegen Herford geführt hatte, wurden am Montag drei weitere Spieler des Eishockey-Oberligist­en Black Dragons Erfurt positiv auf Covid-19 getestet. Alle vier Fälle wurden am Dienstag vom Labor bestätigt. Das gesamte Team muss erneut in Quarantäne und hofft, Ende Januar wieder in den Spielbetri­eb einsteigen zu können.

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