Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Von Römern und DDR-Kunsträubern: Die wichtigsten Sonderschauen im Freistaat auf einen Blick
Jena.
Nach Kernsanierung und anderen Arbeiten soll das Deutsche Optische Museum in Jena voraussichtlich nun doch erst 2024 wiedereröffnet werden. Ursprünglich war der Schritt für das Jahr 2023 geplant gewesen. Hintergrund für die Verschiebung sei unter anderem die Aussicht auf Mittel aus der Städtebauförderung für einen barrierefreien Neubau, sagte Museumsdirektor Timo Mappes am Mittwoch auf Anfrage. „Mit der Kernsanierung und der Neukonzeption der Ausstellung liegen wir im Plan“, so Mappes.
Derweil hat das Ministerium für Wirtschaft und Wissenschaft von Wolfgang Tiefensee (SPD) für kommenden Montag die Übergabe eines Förderbescheids für das Museum in Höhe von knapp 8,9 Millionen Euro angekündigt. Das Geld soll in die Neukonzeption und Gestaltung der Ausstellung fließen.
Betrieben wird das Deutsche Optische Museum von der gemeinnützigen gleichnamigen Stiftung, getragen durch die Carl Zeiss AG, die Carl-Zeiss-Stiftung, die Ernst-Abbe-Stiftung, die Stadt Jena und die Friedrich-Schiller-Universität Jena. dpa
Erfurt.
Mit einem digitalen Spaziergang können Interessierte nun auch im Corona-Lockdown das Theater Erfurt erkunden. Über die Website lässt sich ein 3D-Modell der Spielstätte virtuell begehen. So wird auch ein Blick hinter die Kulissen möglich. An einzelnen Stationen gibt es zusätzliche Informationen. „Wir alle waren ja nun schon eine ganze Weile nicht mehr im Theater und so war die Idee der virtuellen Besuchsmöglichkeit geboren“, teilte das Haus dazu am Mittwoch mit. Das Theater hat wegen der Corona-Pandemie den Spielbetrieb bis einschließlich 28. Februar abgesagt. dpa
Info: www.theater-erfurt.de
Von Ulrike Merkel
Erfurt/Gera.
Seit Anfang November sind die Thüringer Museen geschlossen. Dennoch haben die Häuser das Ausstellungsjahr 2021 geplant. Auch wenn die Termine unter Vorbehalt stehen, schauen wir auf die wichtigsten Vorhaben.
Klassik Stiftung Weimar
Die zentrale Ausstellung der Klassik Stiftung steht unter dem Motto „Ich hasse die Natur“– einem Thomas-Bernhard-Zitat. Die Schau des Schiller-Museums zeigt die Natur als mächtige, bedrohliche Gewalt. (17. April bis 29. August)
Kunsthalle Erfurt
Auch die Ausstellung „Blühstreifen“ist ein Beitrag zur Buga in Erfurt. Garten als zweite Natur neu sehen, dazu möchte die Schau der Kunsthalle einladen. (Sommer 2021)
Stiftung Schloss Friedenstein
In einer stürmischen Dezembernacht 1979 wurden aus Schloss Friedenstein fünf wertvolle Altmeistergemälde gestohlen, die erst nach mehr als 40 Jahren zurückkehrten. Ausgehend vom größten Kunstdiebstahl der DDR beleuchtet die Ausstellung „Wieder da!“im Herzoglichen Museum der Stiftung Schloss Friedenstein die wechselhafte Sammlungsgeschichte in Gotha. (24. Oktober bis 22. Mai 2022)
Kunstforum Gotha
Sobald der Lockdown endet, öffnet das Kunstforum wieder seine Ausstellung „Forschen, Heilen und Sammeln rund um den Globus“. Sie würdigt den renommierten Gothaer Arzt und Gehirnforscher Werner Schunk. (Bis 28. März)
Mühlhäuser Museen
Wenn die Museumstüren wieder öffnen, zeigen die Mühlhäuser Museen ihre Sonderschau „Roms verlorene Provinz“im Kulturhistorischen Museum. Aufsehenerregende Neufunde geben Einblick in die römisch-germanischen Beziehungen im Unstrut-Hainich-Gebiet. (Bis 26. September)
Die aktuelle Sonderausstellung im Kulturhistorischen Museum Mühlhausen thematisiert „Roms verlorene Provinz“.
Kunsthaus Meyenburg Nordhausen
Highlight des Jahres im Kunsthaus Meyenburg ist die Ausstellung „Reisebilder – Sehnsuchtsorte“. Sie präsentiert 85 Werke von bekannten Künstlern aus den letzten 100 Jahren, darunter Braque, Cézanne, Chagall, Gauguin, Monet und Picasso. (5. Juni bis 5. September)
Landesmuseum
Rudolstadt
Die Sonderausstellung „Leben in der Baumkrone“auf der Heidecksburg und die korrespondierende Sonderschau „Im Garten der Mönche“im Amtshaus Paulinzella, dem Sitz des örtlichen Forstamtes, zeigen den Wandel der Wälder im ehemaligen Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt sowie botanische Kostbarkeiten
Heidecksburg
FOTO: TINO SIELAND und die Vielfalt der Natur der Region. (21. März bis 31. Oktober, Amtshaus Paulinzella und 16. Juli bis 5. September, Heidecksburg)
Panorama-Museum Bad Frankenhausen
Der Beitrag deutscher Künstler zum Surrealismus ist bislang kaum gewürdigt worden. Das will das Panorama-Museum mit seiner Sonderschau „Surrealismus in Deutschland? Die Kunst von
1920 bis 1950“ändern. (3. Juli bis
10. Oktober)
Kunsthaus Apolda Avantgarde Das Kunsthaus Apolda startet 2021 mit Friedensreich Hundertwasser. Die Ausstellung „Schönheit ist ein Allheilmittel“vereint Originalgrafik, Poster und Fotos seiner Architekturprojekte. (Eröffnet
FOTO: MARTIN HAGENBRING
Die Ausstellung „Forschen, Heilen und Sammeln rund um den Globus“würdigt den Gothaer Gehirnforscher und Arzt Werner Schunk.
unmittelbar nach dem Lockdown und ist bis 13. Juni zu sehen)
Kunstsammlung Jena
Seit Dezember hängen in der Kunstsammlung Jena Arbeiten von Julian Röder. Der gebürtige Erfurter gilt als einer der wichtigsten deutschen Fotokünstler. Geradezu spektakulär sind etwa die Aufnahmen der Folge ‚Summits‘, mit denen Röder die Proteste verschiedener Bürgerbewegungen am Rande von Gipfeltreffen fotografiert hat. (Von Lockdown-Ende bis 16. Mai)
Orangerie und Museum für Angewandte Kunst Gera
Gleich zwei Geraer Museen wird die Ausstellung „Polyphon: Mehrstimmigkeit in Bild und Ton“füllen. Sie präsentiert Installationen,
FOTO: MAJA WIECZOREK
Videokunst, Performances und Zeichnungen von international renommierten Künstlern etwa aus Deutschland, Frankreich, Japan und Südafrika. (1. Juli bis 19. September)
Sommerpalais Greiz
Unter dem Arbeitstitel „Das ist jetzt nicht wahr, oder?“bereitet das Sommerpalais seine 10. „Triennale der Karikatur“vor. Rund 100 Künstler werden eingeladen, Karikaturen einzusenden. (5. Juni bis 3. Oktober)
Lindenau-Museum Altenburg Die wichtigste Ausstellung des Lindenau-Museums ist Ruth Wolf-Rehfeldt gewidmet, der Gerhard-Altenbourg-Preisträgerin 2021 und bekannt durch ihre Schreibmaschienengrafiken. (Sommer/Frühherbst 2021)