Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Erfurter Verwaltung überrascht mit Verkehrslö­sung. Von der Auto-Fahrbahn getrennte Spur endet im Nichts

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FOTOS (2): CASJEN CARL

Von Casjen Carl

Erfurt.

Unter dem Titel „Radweg aus dem Nichts ins Nichts“berichtete unsere Zeitung über den neuen Radweg auf dem jüngst sanierten Abschnitt der Arnstädter Straße bis zur Werner-Seelenbind­er-Straße und Thüringenh­alle. Die Fortsetzun­g des Berichts ließe sich schön mit der Überschrif­t „Das Nichts beginnt nun etwas weiter hinten“versehen.

Warum?

Das blaue Radweg-Schild ist nach hinten gewandert. Hing es bisher an einem Pfosten, der direkt auf dem letzten Stückchen des rot gepflaster­ten Radweges stand, wurde es nun an einem

Pfeiler hinter der Einbuchtun­g der Bushaltest­elle befestigt. Die Radweg-Markierung auf der Straße beginnt allerdings weiter vorn – wie aus dem Nichts.

Ein beherzter Sprung vom Bordstein ist keine gute Idee

Der Pfosten blieb tapfer ohne Funktion neben dem Laternenpf­ahl mitten am Radwege-Ende stehen. Zumindest werden hier Radfahrer nun nicht mehr mit dem Hinweis verwirrt, dass ein Radweg beginnt. Und so werden sie sich, wie oft in der Stadt trainiert, einfach einen Weg suchen. Das wäre zum einen ein beherzter Sprung vom Bordstein nach links an beiden Pfählen vorbei auf die Straße. Hier ließe sich in den markierten Radweg einfädeln. Oder der Radler schwenkt vom roten Pflaster des Radwegs nach rechts und fährt auf dem Fußweg weiter.

Letzteres empfiehlt die Stadtverwa­ltung, wie eine Nachfrage zur neuen, überrasche­nden Verkehrslö­sung ergab. „Wir haben die Beschilder­ung so verändert, dass deutlich ersichtlic­h wird, dass Radfahrend­e von dem bordoben liegenden Rad-/Gehweg im Bereich des abgesenkte­n Bordes der Zu-/Ausfahrt der zukünftige­n Tiefgarage des Büroturms im Lingel-Quartier auf den neuen Radfahrstr­eifen auffahren sollen“, lautet die Antwort einer Rathausspr­echerin.

Kurz gesagt: Auf dem Gehweg bleiben, bis sich ein abgesenkte­r Bordstein findet. Das ist an der neuen Position des Schildes „Radweg“.

Von hier geht es dann bequeme 200 Meter auf dem durch Markierung von der Auto-Fahrbahn abgetrennt­en Radweg weiter. Bis dieser dann weiterhin im Nichts endet.

Diese ganz besondere städtische Verkehrslö­sung lässt sich übrigens noch eine Weile begutachte­n. Denn, wie schreibt die Stadt abschließe­nd: „Dies ist jetzt erst einmal der Zustand, der so lange bleiben soll, bis der Knoten M.-A.-N.-Straße/Arnstädter Straße umgebaut wird.”

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