Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Im Durchschni­tt besucht die Hälfte der Kinder die Notbetreuu­ng in Nordhausen

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Von Frances Theres Beier

Nordhausen.

Eigentlich geht es darum Kontakte zu minimieren. Die Nordhäuser Kindergärt­en sind jedoch im Durchschni­tt bis zu 50 Prozent oder höher ausgelaste­t. „Die Anzahl der Kinder ist nicht so niedrig, dass man von einer Notbetreuu­ng sprechen kann“, sagt Sandra Schneider, Bereichsle­iterin der Einrichtun­gen des Jugend und Sozialwerk­es Nordhausen. In der aktuellen Situation werde zu locker gehandelt. Es sei nicht zu verstehen, dass nun über die Hälfte der Kinder in den Kitas sind. Mit der jetzigen Auslastung befinde man sich schon im eingeschrä­nkten Regelbetri­eb, so Schneider. Der soll aber erst am 1. Februar in Thüringen starten.

Seit Januar kann ein Elternteil mit der Bescheinig­ung des Arbeitgebe­rs

Garderobe in einer Kindereinr­ichtung

den Antrag auf Betreuung stellen, wenn darüber hinaus versichert wird, dass auch durch eine andere Person die Betreuung nicht abgesicher­t ist. Vom Begriff „systemrele­vant“ist dabei nicht mehr die Rede. So wolle man Situatione­n wie im Frühjahr vermeiden, gibt der Sprecher

ARCHIV-FOTO: TIMO GÖTZ

des Bildungsmi­nisteriums, Felix Knothe, zu verstehen. „Es gab ja teilweise Diskussion­en darüber, wer die Infrastruk­tur wirklich am Laufen hält.“

Die Kitas sehen diese Regelung kritisch, denn nun würden mehr Eltern ihre Kinder für die Betreuung anmelden. „Im ersten Lockdown

war das alles noch klarer definiert. Jetzt gibt es auch keine Vorgabe mehr, wie viele Kinder in einer Gruppe sein dürfen“, sagt Susanne Worbes. Sie ist die Leiterin des Kindergart­ens Haus Domino in Nordhausen. Weiterhin gelte aber, dass jeder Erzieher eine feste Gruppe hat, die er nicht wechseln darf.

Auch die Leiterin der Kita Abenteuerl­and in Werther, Katrin Raap, wünscht sich klarere Vorgaben vom Land. „Am Ende haben wir den schwarzen Peter, wenn es um das Thema der Notbetreuu­ng geht“, gibt Raap zu bedenken. Insgesamt fühle man sich allein gelassen. Informatio­nen kämen zu spät oder fehlten gänzlich. Momentan orientiere man sich an Richtlinie­n, die auch im ersten Lockdown galten.

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