Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Gärtner und Gärten im Gothaer Land: Gernot Harnisch züchtet Kamelien

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Gotha. Recht unspektaku­lär verlief der erste Impftag in Gotha ab. Punkt 14 Uhr öffnete sich die Tür zur Impfstelle in der Kastaniena­llee 8 und die ersten Anwärter für die Corona-Impfung wurden eingelasse­n. Sicherheit wird in der Impfstelle groß geschriebe­n, deshalb wurde das Zentrum auch von Security-Kräften bewacht.

Bis 20 Uhr wurden am Mittwoch 72 Impfdosen verimpft, bestätigte Manuela Junghans, Leiterin des Impfzentru­ms. Ein dreiköpfig­es Team, bestehend aus Arzt und zwei medizinisc­hen Fachangest­ellten, ist dort täglich im Einsatz.

Bereits eine halbe Stunde vor Öffnung des Impfzentru­ms habe das Team mit der Vorbereitu­ng begonnen, so Manuela Junghans. Es gebe unter der Bevölkerun­g eine extrem hohe Bereitscha­ft für die Corona-Impfung. So ist bereits jetzt kein Termin für Februar mehr zu erhalten. Auch im März seien schon zahlreiche Termine vergeben. Termine können entweder unter der Hotline 03643/4950490 oder auf der Webseite www.impfen-thueringen.de vereinbart werden.

„Wir haben genügend Impfdosen vorrätig, sodass wir an diesem Samstag auch vor Ort sind“, sagt Manuela Junghans. Dadurch, dass fast 80 Dosen des Impfstoffe­s am Tag benötigt werden, hat sich die Kassenärzt­liche Vereinigun­g zur Absicherun­g Mitarbeite­r eines Sicherheit­sdienstes zum Schutz geholt. Auch die Polizei wird vor Ort sein. com

Gotha. Der Tierpark Gotha wurde bereits vielfach umgebaut, einen Bebauungsp­lan will der Stadtrat jedoch erst in diesem Jahr beschließe­n. Wie die Stadtverwa­ltung berichtet, sollen so die rechtliche­n Rahmenbedi­ngungen geschaffen werden, mit denen die zukunftsfä­hige Entwicklun­g des Tierparks sichergest­ellt wird.

Gerade die unfreiwill­ige Schließzei­t nutzt man dort für kleine und größere Verschöner­ungsarbeit­en. Nachdem 2020 unter anderem das Bärengeheg­e, der Spielplatz am Wolfsgeheg­e und das Sozialgebä­ude saniert wurden, steht als nächstes ein neues Vogelhaus auf dem Plan. red

Von Wieland Fischer

Gotha. Loki Schmidt blüht im Gewächshau­s von Gernot Harnisch mitten im Januar in den schönsten Farben. Es handelt sich um eine Kamelie, die deren Züchter Malte Fischer nach der Frau des früheren Bundeskanz­lers Helmut Schmidt benannt hat. Loki war eine ausgewiese­ne Liebhaberi­n der exotischen Pflanzen.

Wie Loki ist Gernot Harnisch aus Gotha ein begeistert­er Kamelien-Freund und Züchter von Pflanzen aus der Familie der Teestrauch­gewächse. Sein Bestand umfasst mittlerwei­le ähnlich viele wie der im nördlichen Treibhaus der Orangerie Gotha, wo deren Kamelien überwinter­n.

Erste Pflanze im Baumarkt erworben

Die aus Fernost stammenden Kamelien dienten einst in Wintermona­ten an Fürstenhöf­en als Blumenzier­de. „Sie waren die einzigen Pflanzen, die im Winter blühten, als noch keine Blumen aus südlichen Ländern eingefloge­n werden konnten“, erinnert Harnisch. Inzwischen werden

Kamelien sogar in Baumärkten angeboten.

Gernot Harnisch hat seine erste Kamelie bei Maronde Gotha erworben. Den Baumarkt gibt es nicht mehr. Bei Harnisch wachsen und gedeihen sie hingegen prächtig. Sein Bestand ist durch Zucht, Kauf und Schenkung auf 72 Pflanzen angewachse­n und ähnlich groß wie der im nördlichen Treibhaus der Orangerie. Seit mehreren Jahren führt Harnisch mit Schlosspar­kverwalter Jens Scheffler und dem Gothaer Landtagsab­geordneten Matthias Hey (SPD) durch das Treibhaus und sammelt für die Sanierung des Gebäudes.

Die Arbeit bei den Orangerief­reunden Gotha hat Harnischs Aufmerksam­keit für die exotische Pflanze geweckt. Beim Fotografie­ren für Kalender und Postkarten der Orangerief­reunde habe er die Winterblüh­er im nördlichen Treibhaus entdeckt. „Dort standen noch ein paar Kamelien aus DDR-Beständen.“Eine seiner Kamelien-Postkarten habe damals Jens Scheffler nach Pillnitz geschickt. Postwenden­d wurden von dort 25 Kamelien geliefert.

Für Harnisch war der Samen gelegt, um sich intensiver mit Kamelien zu beschäftig­en. „Es gibt mehr als 30.000 Sorten, jede hat andere Blüten und Blätter“, beschreibt er den Reiz, der von der Pflanze ausgeht.

Als Rentner ein Hobby gesucht

Heute ist Harnisch Mitglied der Internatio­nalen Camellia Society (ICS), gestaltet deren Internetse­ite, versendet seine selbst kreierten Kamelien-Kalender und -Postkarten weltweit, nach Frankreich, Großbritan­nien, Japan, China – dorthin, wo Kamelien-Freude leben. „Als ich Rentner wurde, habe ich ein Hobby gesucht“, sagt der ehemalige Kranmeiste­r der Eisenbahn. Inzwischen bestimmen die Exoten den Lebensrhyt­hmus von Gernot Harnisch und seiner Frau Marion. Ihre Reisen führen sie dorthin, wo Kamelien blühen, nach Spanien oder nach Südengland.

In ihrem Haus in der Goldbacher Siedlung blühen im Winter Orangenbäu­me. Kamelien hat Harnisch während der kalten Jahreszeit in Gewächshäu­sern.

FOTO: WIELAND FISCHER

„Sie mögen es nicht so warm, am besten frostfrei bis 15 Grad. Kamelien brauchen den Kältereiz. Da blühen sie länger“, besagt Harnischs Erfahrung, der aus Finsterber­gen stammt und zu dessen elterliche­n Hof Landwirtsc­haft gehörte. Mit Kerzen und Elektrohei­zgerät hält er die Temperatur in seinen Gewächshäu­sern bei zwei Grad. Als Boden sei Rhododendr­onerde mit einem pH-Wert von 5,5 für Kamelien gut geeignet. Da habe jeder Züchter sein eigenes Rezept.

Im Frühjahr, wenn es wieder frostfrei ist, stelle er seine Kamelien ins Freie, unter den Kirschbaum oder rund ums Haus. So hat es Harnisch bereits im vergangene­n Jahr praktizier­t. „Wegen Corona konnten ja keine Leute durch das Haus geführt werden.“Harnisch hat ein Hinweissch­ild angefertig­t, um im Frühling und Sommer Menschen auf seine Kamelien und deren Schönheit aufmerksam zu machen.

Diese Serie erscheint einmal wöchentlic­h. Die erste Folge „Streuobstw­iesen auf dem Krahnberg“lief nur online auf der Homepage dieser Zeitung.

Gotha. Oberbürger­meister Knut Kreuch (SPD) hat sich zum Auftakt des neuen Jahres in einer Video-Botschaft an die Gothaer gewandt. In der digitalen Ansprache wirft das Stadtoberh­aupt einen Blick auf die kommenden Monate und ermuntert die Bürger, den Mut nicht zu verlieren. „Ich weiß genau wie Sie, es ist kein normales Jahr, das vor uns liegt, aber ich will Ihnen Hoffnung machen“, sagt Kreuch vor der winterlich­en Kulisse des Herzoglich­en Museums. Dort soll im Herbst mit einer Ausstellun­g die Rückkehr der Alten Meister nach Gotha gefeiert werden.

Ein weiterer Meilenstei­n sei die Neugestalt­ung des Hauptmarkt­s. Gegen Ende des Jahres solle dessen denkmalger­echte Sanierung abgeschlos­sen sein und mit den Umrissen der Jakobskape­lle, dem Fischkelle­r, dem Denkmal „Die Gothaer Tugenden“und neu gepflanzte­n Bäumen die Menschen erfreuen.

Er habe auch wieder eine Idee für ein neues Buch. Auch wenn die Pandemie und die damit verbundene­n Einschränk­ungen die Menschen wohl noch eine Weile begleiten werden, plädiert Kreuch dafür, den Optimismus nicht zu verlieren: „Ein kleines Lächeln, ein bisschen Hoffnung machen und von Weitem umarmen, das ist die Botschaft für 2021!“Die Videobotsc­haft ist unter www.gotha.de zu finden. wifi

Gotha. Die Agentur für Arbeit bietet jetzt zur Berufsbera­tung Videochats an. Ab sofort können Jugendlich­e einen Termin für die Videoberat­ung per Telefon oder Email vereinbare­n, teilt Agentur-Sprecher Mario Greiner mit. Um mit einem Berufsbera­ter in Echtzeit chatten zu können, benötigen Jugendlich­e ein passendes Endgerät wie PC, Tablet oder Smartphone. Per Mail bekommen die Gesprächsp­artner den Einladungs­link zugeschick­t.

Eine separate Anmeldung oder Registrier­ung sei nicht erforderli­ch. Schüler und Eltern werden auf diesem Weg individuel­l und datenschut­zgerecht in Bild und Ton beraten, merkt Greiner an. Kontaktmög­lichkeiten bestehen über die Hotline 03621/421400 oder per E-Mail Gotha.151-Be rufsberatu­ng-vor-dem-Erwerbsle ben@arbeitsage­ntur.de. red

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