Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
THC-Torhüterin Petra Blazek hielt zuletzt stark. Ob die Handball-Keeperin in Bad Wildungen von Beginn ran darf, ist offen
FOTO: FRANZISKA BRAUN
Von Steffen Eß
Bad Langensalza.
Zelenkova, Malashenko, Sabirova – drei SiebenMeter-Werferinnen hat sie blass aussehen lassen und ist auch sonst oft Endstation der Astrachaner Offensive gewesen. Freuen wollte sich Petra Blazek aber nicht, zum Auftakt der EuropaLeague-Gruppenphase einen guten Rückhalt geboten zu haben.
Die Österreicherin ist keine Spielerin, die gern über ihre Leistung redet. „Wichtig ist die Mannschaft und dass wir uns zusammen aus dem Tief kämpfen“, sagte die 33-Jährige am Sonntag. Aus ihr sprach die Enttäuschung, gegen einen Anwärter auf den Titel zwar lange gut ausgesehen, beim 22:29 (10:12) aber eine klare Niederlage kassiert zu haben. „Schade, wenn du es gegen so eine gute Mannschaft wie Astrachan schaffst, dich von minus sechs zurückzukämpfen, nach 50 Minuten wieder dran bist und dann doch mit minus sieben verlierst“, fand die THC-Torhüterin. „Wir müssen einfach weitermachen“, nahm sie trotz der Niederlage wie Trainer Herbert Müller Positives mit.
Beim THC-Coach dürfte ein Aspekt gewesen sein, dem Bauchgefühl trauen zu können. Nachdem zuletzt vorwiegend Marie Davidsen gehalten hatte, gab er Petra Blazek den Vorzug. „Ich hatte das Gefühl, dass sie eine Chance verdient hat. Sie hatte in
Spielen gegen russische Mannschaften immer einen guten Tag“, erklärte er und sah sich bestätigt. Mit knapp einem Drittel gehaltener Würfe kam seine Nummer 16 zwar nicht auf eine herausragende Quote. Regelmäßig aber parierte sie aus allen Lagen schwierige Bälle.
Den Makel, dass es trotz großer Steigerung in der Defensive gegenüber der Niederlage in der Liga gegen Bensheim nicht gereicht hat, verortete Müller im Angriff.
Daran gilt es zu arbeiten und die Deckungsleistung zu konservieren, wenn es für den in der Meisterschaft auf Platz sechs abgerutschten THC am Samstag nach Bad Wildungen geht.
Um dem Zehnten und dessen bissiger Abwehr nicht das Gefühl zu vermitteln, verwundbar zu sein, wäre eine Torhüterleistung wie am Sonntag von Nutzen. Festlegen aber will sich der THC-Trainer nicht.
Fast hätte sich die Frage, wer beginnt, schon erledigt gehabt. Den dritten Siebenmeter wehrte Petra Blazek unfreiwillig mit dem Kopf ab. Was harmlos aussah, sorgte später für ein Schwindelgefühl und zog noch einen Notarzteinsatz nach sich. Zum Glück aber sei alles in Ordnung, so Müller. Hart im Nehmen ist Petra Blazek eben auch.
Bad Wildungen – THC, Samstag, 19 Uhr, sportdeutschland.tv