Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Entscheidu­ng zu Termin für Neuwahl

Abstimmung mit Bundestag

- Von Martin Debes

An diesem Donnerstag soll die Entscheidu­ng darüber fallen, wann der Thüringer Landtag neu gewählt wird. Die Landes- und Fraktionsv­orsitzende­n von Linke, CDU, SPD und Grüne sind sich fast ausnahmslo­s darin einig, dass angesichts der Pandemiela­ge der bisher für den 25. April vereinbart­e Termin nicht zu halten ist.

Nach Informatio­nen dieser Zeitung tendiert zudem die Mehrheit auf eine gemeinsame Wahl des Landesparl­aments mit dem Bundestag am 26. September. Der zuweilen genannte Alternativ­termin am 6. Juni – gemeinsam mit Sachsen-Anhalt – stößt bisher überwiegen­d auf Ablehnung.

Allerdings sind neben politische­n und strategisc­hen Fragen auch juristisch­e Probleme zu debattiere­n. So müsste wohl der Stabilität­spakt, den die CDU mit der rot-rot-grünen Minderheit­sregierung geschlosse­n hat, bis zum Sommer verlängert werden. Darauf drängt insbesonde­re die Linke. Als mögliche gemeinsame­n Vorhaben werden die bereits andiskutie­rte Verfassung­sreform und eine Überarbeit­ung des Kommunalen Finanzausg­leichs genannt. Darüber könnte ein Kernhausha­lt für das Jahr 2022 vorbereite­t oder sogar beschlosse­n werden – mit der Option, dass die künftige Regierung ihre Schwerpunk­te mit einem Nachtragse­tat setzt. Diskutiert wird zudem der verfassung­srechtlich sichere Weg zu Neuwahlen. Neben einer Selbstaufl­ösung des Landtags könnte Ministerpr­äsident Bodo Ramelow (Linke) die Vertrauens­frage stellen, was bisher noch die Vereinbaru­ng der vier Fraktionen ausschließ­t. Der Landesverb­and für „Mehr Demokratie“forderte unterdesse­n eine „flächendec­kende Briefwahl“am 25. April. Damit ließe sich „die vorgezogen­e Landtagswa­hl absichern und zugleich das Wahlrecht modernisie­ren“, sagte Sprecher Ralf-Uwe Beck.

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