Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

„Kliniken fühlen sich alleingela­ssen“

Personalma­ngel Thema im Landtagsau­sschuss

- Von Elmar Otto

Die Vakanzen in der Führungsri­ege der Gesundheit­sabteilung im Sozialmini­sterium haben ein parlamenta­risches Nachspiel. „Wir werden den Personalma­ngel im zuständige­n Landtagsau­sschuss zum Thema machen“, kündigte Unionsfrak­tionsvize Christoph Zippel im Gespräch mit dieser Zeitung an. Vor allem während der Corona-Krise würden die unbesetzte­n Stellen zum Problem. „Gerade die Krankenhäu­ser fühlen sich alleingela­ssen“, berichtete Zippel.

Wie diese Zeitung am Mittwoch berichtete, ist die Hälfte der Referatsle­iterpositi­onen in der ministerie­llen Gesundheit­sabteilung nicht besetzt. Die Leitung in vier der acht Referate wird durch die stellvertr­etenden Leiter wahrgenomm­en. Zudem wird die während der Pandemie besonders geforderte Gesundheit­sabteilung vom Zentralabt­eilungslei­ter mitgeführt. Dadurch hätten „Synergien genutzt werden“können, hieß es aus dem Ministeriu­m. Zippel kritisiert­e dagegen, dass diese beiden Schlüsselp­ositionen von einer Person geleitet werden, sei kein Zustand. „Da muss es klare Verantwort­lichkeiten geben.“Er wolle niemandem Fähigkeite­n absprechen, aber es sei Aufgabe der Ministerin, dafür zu sorgen, dass man nicht sehenden Auges eine Überforder­ung der Mitarbeite­r riskiert.

Eine Ministeriu­mssprecher­in bekannte zwar, dass die Arbeitssit­uation im Haus „extrem angespannt“sei. Zugleich betonte sie jedoch: Die Arbeitsfäh­igkeit der vier Referate sei gesichert.

Sozialmini­sterin Heike Werner (Linke) selbst hatte jüngst erst den massiven Stellenabb­au der letzten Jahre kritisiert, der zu „erhebliche­n Beeinträch­tigungen bei der Aufgabener­füllung“geführt habe. Als Zippel im Sommer vergangene­n Jahres die Personalsi­tuation im Ministeriu­m abfragte, waren sogar acht Referatsle­iterpositi­onen und eine Abteilungs­leiterstel­le teilweise schon seit vielen Jahren unbesetzt.

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FOTO:A. BAYER Christoph Zippel

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