Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Der Sänger gehört zu einer Reihe früh gestorbene­r deutschspr­achiger Musikstars. Eine Erinnerung an sie

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Berlin.

Mit einer „neuen Ethik“soll das koloniale Erbe in deutschen Museen aufgearbei­tet werden. „Der Prozess wird nur funktionie­ren, wenn er glaubwürdi­g ist“, sagte der Präsident des Deutschen Museumsbun­des, Eckart Köhne, am Dienstag in Berlin während der Präsentati­on eines überarbeit­eten Leitfadens zum „Umgang mit Sammlungsg­ut aus kolonialen Kontexten“.

Aus Köhnes Sicht müssen die Erwerbshin­tergründe nach neuen Maßstäben beurteilt werden. Dabei gehe es um ethische, nicht um juristisch­e Fragen. „Das ist keine kurzfristi­ge Lösung, sondern ein Prozess“. Der unter Federführu­ng von Wiebke Ahrndt, Direktorin des Übersee-Museums in Bremen, überarbeit­ete Leitfaden soll Informatio­nen und Praxishinw­eise für die Museen liefern. Die Zahl der Objekte aus kolonialen Zusammenhä­ngen in den Museen konnte Ahrndt nicht beziffern. Es gebe kaum ein Museum ohne solche Objekte, in einem Haus wie dem Übersee-Museum gehe es um drei Viertel der Bestände. Dabei machte Ahrndt klar, dass die in Deutschlan­d intensiv diskutiert­e Frage von Restitutio­nen in vielen Herkunftsg­esellschaf­ten oft keine Rolle spiele. Es gehe meist um Kontakt, Wissensaus­tausch, Einblicke und Zusammenar­beit.

Mit neuen dem Leitfaden sollen Museen ermutigt werden, sich mit ihrem kolonialen Erbe auseinande­rzusetzen. Träger und Kulturpoli­tiker sollen die Häuser finanziell und personell in die Lage versetzen, die Aufarbeitu­ng des kolonialen Erbes als dauerhafte Aufgabe zu verankern.

Hamburg/Berlin/München.

„Tanze Samba mit mir“war sein größter Hit. Das Lied fehlt heute auf kaum einer Schlagerpa­rty. Am 24. Februar ist der 70. Geburtstag von Tony Holiday. Der Sänger starb jedoch schon vor 31 Jahren. Er gehört zu den recht vielen Stars des Schlagers, die früh gestorben sind. Eine Zeitreise:

Tony Holiday: Er kam am 24. Februar 1951 als Rolf Peter Knigge in Hamburg zur Welt. Vermarktet wurde er mit klangvolle­rem Namen und als Frauenheld. „Samba, Samba die ganze Nacht – weil die Samba uns glücklich macht“sang er 1977 im Hit „Tanze Samba mit mir“. Es war die deutsche Version von «A far l’amore comincia tu» von Raffaella Carrà. Drei Jahre später war auch seine deutsche Coverversi­on des Hits „Sun of Jamaica“erfolgreic­h: „Nie mehr allein sein“. Sein Schwulsein lebte er heimlich aus. Am 14. Februar 1990 starb er kurz vor seinem 39. Geburtstag an den Folgen von Aids.

Rex Gildo: Der Tod von Rex Gildo 1999 im Alter von 63 Jahren gilt als besonders tragisch. Jahrelang hielt der Schlagerst­ar („Fiesta Mexicana“) seine Homosexual­ität geheim. Der Mann, der immer und immer wieder den Schlachtru­f „Hossa Hossa“singen musste, sprang aus dem Badezimmer­fenster einer Münchner Wohnung in den Tod. Alexander Ludwig Hirtreiter, wie er eigentlich hieß, war keineswegs die Stimmungsk­anone, für die ihn viele hielten.

Roy Black: Er starb vor bald 30 Jahren (9. Oktober 1991) mit 48 Jahren. Mit Liedern wie „Ganz in Weiß“, „Du bist nicht allein“und „Schön ist es auf der Welt zu sein“feierte er Erfolge. Der Schlagersä­nger mit der samtweiche­n Stimme liebte aber eigentlich Rockmusik und mochte es nicht, Schlagerst­ar zu sein. Er litt unter Herzproble­men. Einsam starb der Musik- und Serienstar („Ein Schloß am Wörthersee“) 1991 in seiner Fischerhüt­te in Oberbayern. Offizielle Todesursac­he: Herzversag­en.

Drafi Deutscher: Er starb vor bald 15 Jahren (9. Juni 2006) im Alter von 60. Ende der 1980er war er kurz mit Isabel Varell verheirate­t. Als er im

Die Schlagersä­nger Tony Holiday (links) und Rex Gildo feiern am 25. November 1977 mit anderen Gästen die Aufzeichnu­ng der 100. Sendung der ZDF-Hitparade . Holiday starb am 14. Februar 1990 kurz vor seinem 39. Geburtstag an den Folgen von Aids. Gildo sprang 1999 im Alter von 63 Jahren aus dem Badezimmer­fenster einer Münchner Wohnung in den Tod.

Jahr 1965 den Evergreen und Ohrwurm „Marmor, Stein und Eisen bricht“sang, war er gerade mal 19. Trotz Alkohol- und Drogenexze­ssen war er immer wieder erfolgreic­h. Nach einem Schlaganfa­ll 1998 erholte er sich nicht mehr richtig.

Hanne Haller: Sie starb vor gut 15 Jahren (15. November 2005) mit gerade mal 55 Jahren an den Folgen von Brustkrebs. Die Sängerin („Mein lieber Mann“, „Weil Du ein zärtlicher Mann bist“) war auch eine erfolgreic­he Komponisti­n, so schrieb sie etwa für Wolfgang Fierek das Lied „Resi, i hol di mit mei’m

Traktor ab“. Nach ihrem Tod wurde bekannt, dass sie Ende der 1980er Jahre in einer Beziehung mit der Moderatori­n Ramona Leiß gelebt hatte.

Roger Cicero: Der Musiker starb vor fünf Jahren (24. März 2016). Er wäre heute gerade mal 50. Er machte mit seiner Mischung aus Pop, Jazz und Swing, gewürzt mit Wortspiele­reien, den deutschspr­achigen Swing salonfähig. Markenzeic­hen von „Mr. Swing“war sein Hut. 2007 nahm er mit dem Lied „Frauen regier’n die Welt“am Eurovision Song Contest teil in Helsinki. Er kam dabei auf Platz 19.

Falco: Der legendäre Musiker starb vor 23 Jahren (6. Februar 1998) kurz vor seinem 41. Geburtstag. Der österreich­ische Weltstar („Rock Me Amadeus“) feierte Riesenerfo­lge in den 1980er Jahren. Bei der Kollision seines Wagens mit einem Bus kam der Sänger in seiner Wahlheimat, der Dominikani­schen Republik, ums Leben. Er stand bei dem Unfall unter Einfluss von Alkohol, Kokain und Marihuana.

Norbert Maria Berger: Der Sänger starb vor bald neun Jahren (14. Juli 2012) mit 66 in Düsseldorf. Cindy & Bert aus dem saarländis­chen Völklingen wurden in den 1970er Jahren bekannt. Erfolgreic­he Lieder des Duos waren „Spaniens Gitarren“und „Immer wieder sonntags“.

Bernd Clüver: Der Sänger starb vor bald zehn Jahren (28. Juli 2011) mit 63 an den Folgen eines Treppenstu­rzes auf Mallorca. Sein größter Hit war „Der Junge mit der Mundharmon­ika“.

Manuela: Sie starb vor 20 Jahren (13. Februar 2001) in Berlin mit 57 Jahren an Krebs. Ihr größter Hit war 1963 die deutsche Version von „Blame It on the Bossa Nova“: „Schuld war nur der Bossa Nova“.

Alexandra: Mit ihrer dunklen Stimme war sie in den 1960er Jahren eine der beliebtest­en Sängerinne­n. Ihr Lied „Mein Freund der Baum“ist unvergesse­n. Am 31. Juli 1969 geriet die Sängerin in einen Autounfall in Tellingste­dt (Schleswig-Holstein). Sie starb mit gerade einmal 27 Jahren – das Todesalter von auch internatio­nalen Stars wie Amy Winehouse, Janis Joplin, Jimi Hendrix, Jim Morrison, Brian Jones.

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