Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Leserbrief

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Zum Artikel „Wild-West-Mentalität im Nationalpa­rk Hainich“in unserer Zeitung vom 28. Januar (Seite 14) meldet sich ein Leser zu Wort:

Das in dem Beitrag angesproch­ene Wegstück befindet sich am Wanderweg von Mallinde – Craulaer Kreuz über Langetal/Gänserasen in Richtung Sperbersgr­und. Ja, ich finde es auch eine große Schweinere­i, wenn Privatleut­e mit Kettensäge­n im Nationalpa­rk Selbstinit­iative betreiben. Von „Baumfrevel“zu sprechen halte ich dennoch für übertriebe­n. Der Verfallspr­ozess der Bäume hat mit dem Umfallen begonnen und wenn da zwischendr­in ein Meter fehlt, werden die natürliche­n Vorgänge nicht gravierend gestört. Gestohlen wurde das Holz auch nicht, alle Teilstücke sind noch vor Ort. Aber: es handelt sich um einen Wanderweg, größtentei­ls befestigt. Dieser Weg ist auch gut ausgeschil­dert. Es besteht nicht die Vermutung, dass die Nationalpa­rkverwaltu­ng diesen Weg aus der touristisc­hen Nutzung nehmen wollte. Sonst hätte sie ihn schon längst gesperrt und die Beschilder­ung entfernt.

Es wird vielmehr in Kauf genommen, dass Wanderer auf einem ausgebaute­n und beschilder­ten Weg über querliegen­de Baumstämme klettern müssen. Abgesehen, dass es für Ältere, Menschen mit Handicap, Kinderwage­n usw. unmöglich ist den Weg zu benutzen, besteht bei denen, die es dennoch auf sich nehmen eine erhöhte Unfallgefa­hr. Dazu kommt die Schwierigk­eit die eventuelle Unfallstel­le mit Rettungsfa­hrzeugen zu erreichen. Durchdacht halte ich das Konzept nicht und die Informatio­nspolitik der Nationalpa­rkverwaltu­ng wenigstens für fragwürdig.

In der Abwägung zwischen den Werten Schutzzwec­k Naturentwi­cklung und Tourismus/naturnahe Erholung sollte konsequent gehandelt werden. Deshalb meine Bitte an die Nationalpa­rkverwaltu­ng: Weg entweder sperren oder freischnei­den.

Johannes Leitner, Eisenach

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