Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Diese Medikamente können bei Impotenz helfen
Stiftung Warentest: Mittel mit PDE-Hemmern sind wirksam. Die Einnahme aber kann für Herzkranke gefährlich sein
Rezeptpflichtige Arzneimittel, die PDE-Hemmer enthalten, können bei organisch bedingter Impotenz helfen. Zu diesem Ergebnis kommen die Arzneimittelprüfer von Stiftung Warentest. Weil die Medikamente Nebenwirkungen haben können, gelte dies „mit Einschränkungen“, berichtet die Verbraucherschutzorganisation.
Der medizinische Begriff für Impotenz lautet erektile Dysfunktion. Sie gilt als behandlungsbedürftig, wenn es dem Mann länger als sechs Monate trotz Lustempfinden nicht gelingt, eine Erektion zu erreichen. „In etwa 80 Prozent der Fälle ist Imsorgen potenz körperlich bedingt“, schreiben die Warentester in der MärzAusgabe der Zeitschrift „test“.
Gerade mit zunehmendem Alter erkranken viele Männer an Durchblutungsstörungen. In der Folge ver
die Gefäße die Schwellkörper im Penis nicht mehr ausreichend mit Blut. Auch Diabetes und Folgekrankheiten könnten langfristig zu Schäden an Nerven und Blutgefäßen führen, die Impotenz verursachen. Da Impotenz ein Alarmsignal für Herz- und Gefäßleiden sein könnte, sollte sie immer von einem Arzt abgeklärt werden, heißt es in dem Bericht. Auch Medikamente können den Angaben zufolge Erektionsstörungen verursachen – darunter Psychopharmaka, Blutdruckoder Lipidsenker, die bei erhöhten Blutfettwerten und Herzkrankheiten angewendet werden.
Die Viagra-Tablette von Hersteller Pfizer war das erste Mittel, das bei Erektionsproblemen einfach geschluckt werden konnte. Sie kam 1998 auf den Markt und hat mittlerweile zahlreiche Nachahmerprodukte, sogenannte Generika. Diese enthalten ebenfalls den Phosphodiesterase-Hemmer (PDE-Hemmer) Sildenafil. „Dieser verbessert die Blutzufuhr, die Erektion wird verstärkt und verlängert“, schreibt Stiftung Warentest.
Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für Potenzpillen nicht. Das gilt auch für die PDE-Hemmer Avanafil, Tadalafil und Vardenafil, die ähnlich wirken wie Sildenafil. Die günstigsten Sildenafil-Mittel kosten laut Stiftung Warentest 12,77 Euro (vier Tabletten/50 mg), die günstigsten mit Tadalafil 12,83 Euro (vier Tabletten/100 mg).
„Männer, die an schweren Herzerkrankungen leiden, dürfen die Mittel nicht einnehmen“, warnt Stiftung Warentest. Die Gefahr etwa für einen Herzinfarkt sei zu hoch. Auch dürften die Mittel nicht mit einigen Medikamenten gegen Herzleiden wie Angina Pectoris kombiniert werden. Generell sollte die Einnahme immer mit einem Arzt besprochen werden.