Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Thüringer Frauenpower
Bei der Nordischen Ski-WM starten fünf Debütantinnen. Langläufer Bing im letzten Moment qualifiziert
Thüringens Aufgebot bei der heute beginnenden Nordischen Ski-Weltmeisterschaft in Oberstdorf wird von den Frauen dominiert. Während Langläufer Thomas Bing im letzten Moment das Ticket für die Heimtitelkämpfe buchte, erleben gleich fünf Athletinnen nun im Allgäu ihre WM-Premiere. Wir stellen die acht Thüringer WM-Starter vor.
Skilanglauf
Victoria Carl (SC Motor Zella-Mehlis): Die 25-Jährige überzeugte schon bei der WM 2019 in Seefeld. Dort war sie bei fünf Starts nie schlechter als Platz neun. Die im Dezember erlittene Fußverletzung hat sie überwunden. „Ich finde es zwar sehr schade, dass keine Zuschauer dabei sein können, bin aber sehr froh, dass die Heim-WM stattfinden kann“, sagt Carl, die sich in den Teamwettbewerben die größten Chancen ausrechnet.
Antonia Fräbel (WSV Asbach): Die
24-jährige Sportsoldatin, die einst mit Judo und Leichtathletik begann, freut sich zum WM-Debüt auf das 30-km-Klassikrennen. In dieser Disziplin holte sie 2019 erstmals Weltcuppunkte. „Die Strecken in Oberstdorf sind speziell. Man muss sich das Rennen gut einteilen.“
Lisa Lohmann (WSV 05 Oberhof): Vor wenigen Tagen glänzte die 20-Jährige mit Sprint-Gold bei der U23-WM im finnischen Vuokatti. „Bei der richtigen WM am Start zu stehen ist schon echt was Besonderes“, sagte die Bundespolizistin.
Thomas Bing (Rhöner WSV Dermbach): Der 30-Jährige bestreitet seinen dritten WM-Start. Im Januar musste er aufgrund von Wadenproblemen einige Weltcups auslassen und qualifizierte sich erst am vergangenen Sonntag in einem internen Testrennen. „Ich schaue optimistisch auf den Klassiksprint, bei dem ich meinen WM-Einsatz bekommen werde“, sagt Bing.
Skispringen
Juliane Seyfarth (WSC 07 Ruhla): Die 31 Jahre alte Doppel-Weltmeisterin von 2019 (Team und Mixed) steckt in einer Formkrise, kam in dieser Saison bislang nur auf Rang 17 als beste Einzelplatzierung. Der Bundestrainer setzt dennoch auf die Thüringerin. „Juliane trainiert seit zehn Jahren am Stützpunkt in Oberstdorf, und wir haben sie für die WM-Nominierung vorgeschlagen, weil sie speziell auf ihren Heimatund Trainingsschanzen immer sehr gute Leistungen zeigt“, sagt Andreas Bauer.
Luisa Görlich (WSV 08 Lauscha): Nervenstärke hat die 22-Jährige schon mal bewiesen. Beim Weltcup in Rasnov sicherte sie sich in einer internen Ausscheidung das letzte Ticket: „Ich bin mega-froh, erstmals nun doch noch bei der WM dabei sein zu dürfen.“
Nordische Kombination
Maria Gerboth (WSV Schmiedefeld): Die 18-Jährige gehört nach Einschätzung von Bundestrainer Klaus Edelmann in der Teildisziplin Langlauf zu den Besten der Welt. „Ich freue mich, dass ich überhaupt bei der WM dabei sein darf. Es steht aber noch nicht ganz fest, ob ich einen von den vier Startplätzen bekomme“, sagt Gerboth.
Cindy Haasch (WSC 07 Ruhla): Mit ihren erst 16 Jahren gehört die einst bei Trainer Klaus Baacke in Ruhla groß gewordene Kombiniererin zu den größten Talenten ihrer Sportart. In der Szene gibt sie vor allem im Langlauf den Ton an. Ob sie starten wird, ist noch offen. Dennoch ist Cindy Haasch sehr glücklich: „Ich freue mich, dass ich überhaupt nominiert wurde, da ich ja die Jüngste im Team bin.“