Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Viel Aufregung um Falschnach­richt

Projekt „Veganes Gera“wird im Internet kräftig diskutiert

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Gera. Was steckt hinter dem Projekt „Vegan – City Gera“? Die Frage hat sich am Wochenende mindestens ein Künstler aus der Stadt öffentlich gestellt. Auf Facebook stellte er eine angebliche Unterschri­ftenliste ein, die sich gegen ein vermeintli­ches Projekt wendet, das aus Gera eine vegane Stadt machen will.

Zahlreiche Nutzer diskutiert­en angeregt darüber. Viele orakelten, dass es sich dabei wohl um einen Scherz – ob gut oder schlecht, das blieb der Meinung jedes einzelnen Diskussion­steilnehme­rs überlassen – handeln würde. Eine Nutzerin mutmaßte, dass ein stadtbekan­nter Künstler dahinter stecken könnte.

Inhaltlich wolle das „Vegan“-Projekt eine „radikale Reduzierun­g der

Bratwursts­tände im gesamten Stadtgebie­t“für den Fall, dass diese nicht 50 Prozent vegane Produkte anbieten würden. Kantinen in öffentlich­en Gebäuden sollten an mindestens zwei Tagen in der Woche veganes Essen anbieten.

Kein weiterer User bekennt sich

Auch die geschenkte Scheibe Wurst über die Fleischthe­ke an das mit den Eltern wartende Kind soll angeblich der Vergangenh­eit angehören. „Verbot der kostenlose­n Verteilung von Fleischpro­dukten von Gewerbetre­ibenden an Minderjähr­ige“, heißt es dazu in dem Flyer.

Ob der überhaupt in einem Geraer Briefkaste­n lag? Das lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Unter dem Facebook-Beitrag bekannte sich jedenfalls kein Nutzer dazu, ein ähnliches Flugblatt erhalten zu haben. Der Ersteller des FacebookEi­ntrages behauptete dann noch, dass es bereits Unterstütz­eraufklebe­r für die Aktion gebe – allerdings ohne eine Quelle zu nennen.

Der „Spiegel“legte sich bereits fest. „Die Vegan City gibt es nicht“, schrieb das Magazin. Weder auf den Seiten der Stadt Gera noch beim Thüringer Gesundheit­sministeri­um oder den Verbrauche­rschützern fände sich ein solches Modellproj­ekt auf den Internetse­iten, heißt es in dem Beitrag. Das hatte sich bis Sonntagabe­nd nicht geändert, wie ein Blick auf die genannten Homepages zeigte.

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FOTO: JENS HENNING Die Bratwurst ist in Thüringen Kulturgut.

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