Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Der Verein Neue Welten und sein erfolgreiches Everland-Festival in Kahlenberg
Wutha-Farnroda.
Als Punkt 1 Uhr in der Nacht zum Sonntag die Turntables ausgeschaltet wurden und die Musik verstummte, verabschiedete sich Elias Moora-Bohn von den Gästen des Everland-Festivals mit dem Resümee: „Ihr wart alle großartig, ihr habt alle beigetragen zu diesem grandiosen Festival und gemeinsam mit uns gezeigt, dass es in unserer Region kulturelle Vielfalt gibt.“
Gerade daran hatte zwar keiner der rund 600 Anwesenden gezweifelt. Aber neben Musikalität und Begeisterungsfähigkeit tatsächlich auch die eigene Kreativität freizulassen und seine Fähigkeiten auszuprobieren, ja nach dem Motto von Joseph Beuys „Jeder Mensch ist ein Künstler“sogar vorführen zu können – das macht „Everland“zum Gegenteil von einem „Nimmerland“und zu etwas ganz Besonderem.
Von Freitag bis Samstagnacht spielten Bands auf zwei Bühnen, rappten Hip-Hopper, drehten DJs Platten, griffen Punks zur Gitarre. Daneben luden diverse Workshops zum Mitmachen ein, etwa auf der Open Stage (offenen Bühne) ein
Im Musikprojekt „Melkus“vereinen sich energische Klänge aus Hardcore, Elektro und Oriental. Dem Everland-Publikum schenkte die Band aus Leipzig einen unvergesslichen Abend.
Instrument zu spielen, beim Yoga Tiefenentspannung zu finden oder sich im Gestalten von Formen und Farben zu üben.
Auf jeden Fall bewies der veranstaltende Verein „Neue Welten e.V.“überzeugend, dass man gar nicht in der Großstadt leben muss, um die erfrischende Philosophie des Zusammenkommens und -genießens zu erleben. Möglich ist diese Erfahrung offensichtlich genauso gut mitten im Wald der Gemeinde Kahlenberg,
wo normalerweise friedlich die Kühe grasen und ökologische Landwirtschaft das Sagen hat.
„Unsere Wartburgregion hat so viel Faszinierendes, man muss es nur sehen und liebevoll ins gesellschaftliche Leben zu integrieren wissen“, meint Elias Moora-Bohn. Er ist beruflich Lehrer an der Eisenacher Waldorf-Schule und als Sozialarbeiter zudem eingebunden in das Projekt „Urban Gardening“auf dem Mölmen. „So wie wir alle mitwirken an der Gestaltung unserer Gesellschaft, so sorgen wir auch gemeinsam für den Erfolg einer solchen Veranstaltung.“
Die Idee dazu wurde vor Jahren im privaten Kreis geboren, wo sie auch debütierte und eine Weile verblieb, bis sie „erwachsen und flügge“geworden war. Mittlerweile umfasst der verantwortliche Verein rund 100 ehrenamtlich aktive Mitglieder, 20 von ihnen sorgten für die aktuelle Organisation. Elias‘ Fazit: „Die Kooperation mit den Ämtern und Verantwortlichen hat in diesem Jahr hervorragend geklappt. Das war in der Vergangenheit nicht immer der Fall. Dieses Jahr waren wir gut strukturiert und konnten damit zeigen, dass gemeinsam sehr viel umzusetzen ist.“
Zum Erfolg des Festivals haben zahlreiche lokale Vereine beigetragen, vom Seebacher Kirmesverein über die Rollgemeinde Eisenach und Hedwig e.V. bis zur Löffelbar und zur Save Nature Group. „Ohne deren tatkräftige und facettenreiche Unterstützung hätte es dieses Festival nicht gegeben“, betont Organisator Elias Moora-Bohn, der sich wie alle Beteiligten für dessen langjährige Fortführung einsetzt und ein Wiedersehen 2022 wünscht.